Methodenhandbuch
für
handlungsorientierte
virtuelle
Weiterbildung Inhalt Was will dieses Methodenbuch?. 4 Die Grundlagen: Das Prinzip der vollständigen
Handlung. 5 Teil A: Planungsschritte
für digitale Workshops. 8 1. Vorbereitung der Inhalte. 9 1.2. Datenschutzvereinbarung. 9 1.3. Auswahl und Überprüfung von Technik & Equipment. 9 1.4. Einrichten der virtuellen Räume. 9 1.5. Verschicken von Materialien und Übersicht über technische
Anforderungen. 9 1.6. Hilfsangebot bei technischen Problemen. 10 1.7. Aufzeichnung erwünscht?. 10 1.8. Das Moderationsteam braucht einen eigenen Kanal zum
zeitgleichen Austausch. 10 1.9. Methodische Gestaltung der virtuellen Räume und Wahl der
Formate. 10 1.12. Wer nimmt an dem WS teil und wie werden die Gruppen
zusammengesetzt?. 11 2.1. Betreuung von Arbeitsgruppen. 11 2.2. Organisieren von Arbeitsprozessen. 12 2.3. Beratung und Sprechzeiten. 12 1.1. Forum für Fragen, Antworten und Diskussion schaffen. 12 1.2. Dokumente und Aufzeichnungen online stellen. 12 2.1. Feedback organisieren. 12 Teil B: Werkzeuge
für virtuelle Workshops. 13 1.1. Videokonferenz-Programm.. 15 1.2. Virtuelles Whiteboard. 16 1.3. Webbasierter Texteditor (Pad). 17 1.1. Selbstvorstellung/ Ich-Marktplatz. 27 1.3. Präsentation/ Impulsvortrag/ interaktive (Ergebnis-)
Präsentation. 30 1.7. Gruppenarbeit mit Beobachter:innen. 35 Wie kann betriebliche
Weiterbildung handlungsorientiert gestaltet werden? Wie kann sie - statt hauptsächlich
aus Vorträgen zu bestehen – unmittelbar kompetentes Handeln einüben? Wie können
diese neuen Kompetenzen so erlernt werden, dass sie möglichst direkt im
Arbeitsalltag anwendbar sind? Und wie können die entsprechenden Workshops auch
noch virtuell durchgeführt werden, wenn Reiseaufwände – und in Zeiten von Covid19 auch Gesundheitsrisiken
– minimiert werden sollen? Diese Fragen
waren der Ausgangspunkt des Projekts „HoWARP - Handlungsorientierte
Weiterbildung am Arbeitsplatz“ (https://agile-learning.eu/ho-warp/), in dem Expert:innen aus Deutschland, Österreich und den
Niederlanden zusammenarbeiten. Antworten finden sich in den dort erarbeiteten
Wissensspeichern, Konzepten und resultierenden Pilotanwendungen, die u.a. auf
der Projekt-Homepage abgelegt sind. Diese Konzepte
müssen in der Durchführung von Workshops durch passende Werkzeuge und Methoden
unterstützt werden. Das ist der Zweck der hier vorliegende Methodensammlung.
Sie soll helfen, in der Gestaltung von Weiterbildung gleichzeitig mehrere
Perspektiven zu berücksichtigen: a) Weiterbildung kann und muss, im Gegensatz zur
Erstausbildung, aufbauen auf vorhandenen Kompetenzen und Arbeitserfahrungen. b) Handlungsorientierung: Die Teilnehmer:innen
sollen nicht nur Wissen erwerben, sondern Handlungskompetenz im beruflichen
Feld aufbauen. c) Arbeitsplatz: Teilnehmer:innen sollen möglichst
nicht aus dem Arbeitskontext herausgenommen werden, sondern an Aufgaben aus der
eigenen (gegenwärtigen oder zukünftigen) Praxis lernen. Dies bedeutet eine hohe
Sinnhaftigkeit der Inhalte und gleichzeitig geringen Aufwand für den Transfer. d) Virtuelle Lernformate: Verteiltes,
globalisiertes Arbeiten allgemein, Verringerung von Reiseaufwänden wg.
Klimanotstand und speziell z.Zt. Covid19 machen virtuelle Formate wichtiger
denn je. Diesem komplexen
Feld unterschiedlicher Anforderungen gerecht zu werden ist nicht einfach. Besonders
problematisch ist nach unserer Erfahrung, dass bei den Beschränkungen und
Zwängen virtueller Weiterbildung viele herkömmliche und gut erprobte Methoden
nicht mehr greifen, Teilnehmer:innen zu Akteur:innen zu machen. Deshalb hier diese
Handreichung, wie nach den Ergebnissen aus HoWARP und aus weiteren Projekten auch
in einer virtuellen Weiterbildung handlungsorientiert gelernt werden kann.
Abbildung 1. Die Schritte der "Vollständigen Handlung" (eigene
Darstellung) Das Prinzip der
vollständigen Handlung stellt den Zusammenhang von Lernen und Handeln in den
Mittelpunkt. Der Blick wird nicht mehr allein auf die Wissensvermittlung
gerichtet, sondern auch auf eine Anwendung des Wissens in arbeitsrelevanten
Aufgabenstellungen und bei der Lösung von Problemen. So wird nicht nur die
fachliche Relevanz gewährleistet, sondern auch eine nachhaltigere Verankerung
des (Fach-) Wissens bei den Lernenden erreicht. In jedem Schritt
sind die Lernenden aktiv, während die Lehrenden unterschiedliche Rollen haben.
Die sechs Schritte sind im Einzelnen: ·
Informieren: Startpunkt ist in jedem Fall eine Aufgabe
aus dem aktuellen oder zukünftigen Arbeitskontext, die vom Lehrenden zur
Verfügung gestellt wird. Diese Aufgabe muss von den Teilnehmer:innen vollständig
erfasst und aufgenommen werden. In der Regel wird dazu gehören, sich mit neuen
fachlichen Inhalten vertraut zu machen. Nach Möglichkeit sollen die Lernenden
sich diese Inhalte selbst erarbeiten, anhand von zur Verfügung gestelltem oder
selbst recherchierten Material. Damit wird eine intensive Aneignung dieser
Inhalte erreicht. Die Inhalte können aber von dem Lehrenden auch in einem
Vortrag o.ä. präsentiert werden, z.B. wenn nicht genügend Zeit für eine Phase
eigenständigen Lernens zur Verfügung steht. Der Schritt der Aneignung muss dann
im Anschluss erfolgen ·
Planen: Die Lernenden sollen in diesem Schritt
eigenständig Möglichkeiten überlegen und ausarbeiten, wie sie die Aufgaben
angehen und bewältigen wollen. Lehrende stehen dabei auf Wunsch beratend zur
Seite und können Hinweise geben, sollen den Planungsprozess aber nicht
dirigieren. ·
Entscheiden: Zum Abschluss der Planung müssen die
Lernenden entscheiden, wie sie in ihrem Lernprozess vorgehen wollen. Dies
sollte den Lehrenden vorgestellt werden. In der Regel werden diese die
Entscheidung zu Kenntnis nehmen und ggf. kommentieren, aber bei sehr
problematischen Entscheidungen die Zustimmung auch verweigern müssen, z.B. bei
offensichtlicher Aussichtslosigkeit des Plans oder bei einem zu großen
Ressourcenverbrauch. Auf jeden Fall muss die Entscheidung grundsätzlich bei den
Lernenden liegen, die auch die Verantwortung übernehmen. ·
Ausführen: Die Ausführung wird von den Lernenden
eigenständig übernommen. Dabei sollten sie möglichst unter Bedingungen
(Material, Werkzeug, Arbeitsumgebung) arbeiten, die dem eigenen Arbeitsplatz
entsprechen, um den Transfer auf die eigene Arbeit zu erleichtern. Die
Lehrenden stehen kontinuierlich oder zu verabredeten Zeitpunkten für Beratung
und Unterstützung zur Verfügung, müssen die Verantwortung für die Ausführung
aber bei den Lernenden lassen. ·
Kontrollieren: Die Ergebnisse der Ausführung werden
zunächst durch die Lernenden selbst überprüft: Entspricht das Ergebnis den
Anforderungen und ihren Erwartungen? Haben sie erreicht, was die Aufgabe
gefordert hat, und ggf. in welchem Umfang? Im Anschluss muss es auch von den
Lehrenden eine fachliche Beurteilung geben, inwieweit das Lernziel aus ihrer
Sicht erreicht wurde und wo sie noch Lücken bzw. Mängel sehen und wo
Nachbesserungsbedarf besteht. ·
Auswerten: Zum Ende der Lernphase sollen unbedingt die
Erfahrungen mit dem Vorgehen ausgewertet werden: Hat das Informieren
ausgereicht? Wurde ausreichend und zielführend geplant? Hat sich die
Entscheidung als tragfähig erwiesen? Was hätte in der Ausführung besser gemacht
werden können? Was könnte beim nächsten Mal anders gemacht werden? Diese
Auswertung sollte von den Lernenden selbst durchgeführt werden ggf. angeleitet.
Die Rolle des Lehrenden entspricht dabei ehesten einem Coach. Dabei stellt der
Lehrende seine Beobachtungen während der vergangenen Lernphase zur Verfügung
und schlägt Strategien für zukünftiges Vorgehen vor. Diese Reflexion am Ende
sollte neben dem Lernprozess der Teilnehmer:innen auch die Gestaltung und
Durchführung des Workshops selbst zum Thema machen.[1] Dieses Prinzip
der vollständigen Handlung sollte den fachlichen Kern einer
handlungsorientierten Weiterbildung strukturieren. Für einen Workshop (d.h.
eine kompakte, aktivierende Lehrveranstaltung mit einer definierten Gruppe) heißt
dies, dass die Teilnehmer:innen alle Schritte mindestens einmal durchlaufen müssen.
Gleichzeitig hat ein Workshop eine eigene Ablauf-Struktur: Vom „Aufwärmen“ der Teilnehmer:innen
zu Beginn über einen sinnvollen Wechsel von Input und Eigenarbeit und aktivierende
Elemente nach ermüdenden Phasen bis zur Planung von Pausen und Erholung.
Einzelne Methoden können dabei gleichzeitig einen oder verschiedene Schritte
der „Vollständigen Handlung“ unterstützen und die Dynamik eines Workshops
beeinflussen. Die „Breakout-Räume“ einer Konferenz-Software etwa können sowohl
in der Startphase genutzt werden, damit Teilnehmer:innen sich untereinander
besser kennenlernen, als auch um in Kleingruppen Aufgaben zu bearbeiten oder am
Ende eine Reflexion vorzubereiten. Um nicht für
jeden Moment eines Workshops alle möglicherweise hilfreichen Methoden
aufzulisten, hat dieses Handbuch die folgende Struktur bekommen: A) Die Planungsschritte für einen digitalen
Workshop: worauf sollte geachtet werden, was brauche ich zur Vorbereitung etc. B) Die Werkzeuge, die für virtuelle Workshops eingesetzt
werden können, C) Eine Methodensammlung im engeren Sinne, die
dabei helfen soll, die einzelnen Phasen eines Workshops wie die Schritte der
vollständigen Handlung für die Teilnehmer:innen interessant, abwechslungsreich
und aktivierend zu gestalten. Wie wünschen viel
Spaß und Entdeckerfreude! Das HoWARP-Team Übersicht Vor dem Workshop Während des Workshops Nach dem Workshop Gruppenbildung Vorbereitung der
Inhalte 1.
Netiquette 2.
Datenschutzvereinbarung 3.
Auswahl und
Überprüfung von Technik & Equipment 4.
Einrichten der
virtuellen Räume 5.
Hilfsangebot bei
technischen Problemen 6.
Aufzeichnung
erwünscht? 7.
Methodische
Gestaltung der virtuellen Räume und Wahl der Formate 8.
Ablaufplan 9.
E-Moderation 10. Wer nimmt an dem WS teil und wie werden die Gruppen zusammengesetzt? Organisatorisches 1. Tempo/ Format alle 25 min ändern (nach 15 min sinkt die Aufmerksamkeit
bereits) 2. Nach 50-55 min Pause 3. Nach max. 3 Std lange Pause 4. Zeitmanagement Inhalt 5. Betreuung von Arbeitsgruppen 6. Organisieren von Arbeitsprozessen 7. Beratung und Sprechzeiten Nachbereitung 1. Forum für Fragen, Antworten und Diskussion schaffen 2. Dokumente/ Aufzeichnungen online stellen 3. Feedback Format organisieren 4. Fragen beantworten 5. Feedback auswerten 6. Reflektion zwischen den Verantwortlichen 7. Format eventuell anpassen Das Soziale muss organisiert werden!
(informeller Austausch, kollaborative Lern-& Arbeitsatmosphäre) 1. Vor und nach den Seminarzeiten den Raum geöffnet halten 2. Gruppenmessenger/ Chat organisieren 3. Kennenlernformate anbieten 4. Virtueller Pausenraum 5. Blog 6.
Kommunikation: Ø
ist sequenziell nicht simultan Ø ist
verzögert Ø alle
TN sind sich Ihrer selbst „hyper“bewusst In visuellen Veranstaltungen sind am Anfang Regeln der Kommunikation zu
vereinbaren. Diese betreffen vor allem den Umgang mit den Daten der anderen,
Vereinbarungen zu Sichtbarkeit und Anonymität, sowie Vereinbarungen zur Form
von Redebeiträgen und Fragen. Wenn Sie den Workshop aufnehmen möchten, sowie zur Absicherung der eigenen
Daten, sollte vor Beginn des Workshops von allen Teilnehmer:innen eine Datenschutzvereinbarung unterschrieben werden. Die Auswahl der genutzten Technik sollte sowohl den Anforderungen der
Workshop-Veranstalter:innen als auch den technischen Bedingungen bei den Teilnehmer:innen
entsprechen. Es ist daher zu überlegen,
welche Anwendungen zur Durchführung benötigt werden, welches Know-How dafür zur
Verfügung steht und ob alle über eine stabile Internetverbindung verfügen.
Sollten neue Tools genutzt werden, machen Sie sich Gedanken darüber, wie Sie
sich und die Teilnehmer:innen möglichst
vor dem Workshop damit vertraut machen können. Vor Beginn des Workshops sollten
alle Geräte und Programme auf ihre Funktionalität überprüft werden. Vor allem
eine sehr gute Ton-Übertragung sowie eine stabile Internetverbindung sind eine
unabdingbare Mindestvoraussetzung. Eine Person sollte während des Workshops für
den einwandfreien Ablauf der Technik zuständig sein, denn anfallenden Probleme
können nicht nebenbei von den Lehrenden gelöst werden. Nehmen Sie sich Zeit dafür, die virtuellen Räume, in denen Sie mit den Teilnehmer:innen
arbeiten wollen, gut vorzubereiten. Wie
viele Räume benötigen Sie? Richten Sie die für die Gruppenarbeit nötigen Anwendungen
(z.B. Padlets, Whiteboards, usw.) ein. Bereiten Sie entsprechende Dokumente mit
den Arbeitsaufgaben vor. Überlegen Sie, wie die in den Räumen erarbeiteten
Ergebnisse gesichert werden sollen. Damit sich die Teilnehmer:innen gut
auf den Workshop vorbereiten können, benötigen sie von Ihnen rechtzeitig die
entsprechenden Links, Passwörter und Arbeitsaufgaben sowie eine Übersicht über
die technischen Anforderungen. Es kann sinnvoll sein, eine Onlineplattform
einzurichten, in der alle Informationen und Materialien gebündelt zur Verfügung
gestellt werden können. Wenn es Ihnen möglich ist am Tag selbst oder auch schon im Vorfeld
technischen Support anzubieten, sollten Sie solch ein Zusatzangebot erwägen. Es
gibt fast immer Teilnehmer:innen, die mit den technischen Anforderungen oder
mit den verwendeten Anwendungen Schwierigkeiten haben. Wenn Sie die Veranstaltung aufzeichnen möchten, tun Sie das über einen gesonderten
Rechner und verlassen Sie sich nicht auf die Aufnahme-Funktionen der Tools.
Eine Person sollte den Workshop über für den einwandfreien Ablauf der Technik
zuständig sein, denn anfallenden Probleme können schlecht während eines Workshops
von den Lehrenden gelöst werden. Denken Sie daran, die Aufnahme im Rahmen der
Datenschutzvereinbarung oder auf einem gesonderten Formular von allen Teilnehmer:innen
schriftlich genehmigen zu lassen. Richten Sie für sich, d.h. die Lehrenden und Moderator:innen, einen eigenen
Messenger- oder Chat-Channel ein, auf dem Sie parallel zum Workshop
kommunizieren können. Sorgen Sie dafür, dass dieser getrennt von der Workshop-Software
funktioniert, um Fehlpostings an die gesamte Gruppe auszuschließen. Bei
der Gestaltung von Workshops im virtuellen Raum ist das Einrichten der Breakout-Räume
nicht nur technisch eine Herausforderung. Der Ablauf im Einzelnen und die entsprechende
Ausgestaltung der virtuellen Räume sollten gründlich vorbereitet werden. Welche Methoden für welche Formate im
virtuellen Raum geeignet sind, führen wir in Teil C: "Methodensammlung“ aus. Machen
Sie sich einen genauen Ablaufplan für ihren Workshop und notieren Sie sich für
jede Einheit möglichst detailliert, welche technischen und organisatorischen
Aspekte dabei berücksichtigt werden müssen und welche Unterstützung Sie
benötigen. Improvisieren ist bei virtuellen Veranstaltungen um einiges
schwieriger als bei Präsenzveranstaltungen. Der
Moderation kommt im virtuellen Raum eine noch wichtigere Rolle zu. Es sollte vorher
klar definiert sein, wie Fragen kommunizieret werden können und wie Funktionen
wie Chat und Meldesysteme zu nutzen sind. Stellen
Sie sicher, dass Sie rechtzeitig wissen, welche und wie viele Personen an Ihrer
Veranstaltung teilnehmen, da dies sowohl Einfluss auf technische Entscheidungen
wie auch auf die Wahl der Methoden hat. Überlegen Sie, wie Sie die
Zusammensetzung der Gruppe gestalten möchten und wie intensiv Sie die Arbeit in
den Gruppen anleiten oder begleiten wollen. In heterogenen Gruppen gibt es ein
breiteres Spektrum an Erfahrungen und Vorkenntnissen, homogene Gruppen mit
ähnlichen Erfahrungen erleichtern dagegen vielleicht das Finden einer
Fragestellung, bei der die Teilnehmer:innen gut an ihren Arbeitsalltag anknüpfen können,
usw. Für einen
virtuellen Workshop gilt es, einige grundlegende Besonderheiten der
Kommunikation hervorzuheben: Ø Sie ist sequenziell / nie ganz simultan Ø
Sie ist
verzögert Ø Alle Teilnehmer:innen sind sich ihrer
selbst „hyper“bewusst Während eines virtuellen Workshops sind einige
grundlegende Faktoren zu beachten. Da die Aufmerksamkeitsspanne im virtuellen
Raum kürzer ist, gelten hier andere Regeln für das Zeitmanagement. Sie sollten
keine Einheiten planen, die länger als 3 Stunden sind, danach brauchen Sie eine
lange Pause (z.B. Mittagspause) oder asynchrones selbstständiges Arbeiten.
Innerhalb dieser Zeitspanne sollte alle 50-55 eine Pause von mind. 5 Minuten
eingeplant werden. Innerhalb einer Lerneinheit sollten Sie nach max. 25 Minuten
das Format wechseln, z.B. von Plenum zu Gruppenarbeit, da im virtuellen Raum bereits
nach 15 min die Aufmerksamkeitsspanne zu sinken beginnt. Wir empfehlen, den
Workshop vorher zeitlich genau zu planen. Eine Vorlage für solch einen
Zeitmanagement-Plan finden Sie im Anhang. Arbeitsgruppen
im virtuellen Breakout-Raum können von Ihnen angeleitet oder besucht werden. Je
nachdem, wie intensiv Sie die Gruppen begleiten wollen, benötigen Sie mehr oder
weniger Personen für die Moderation. So können Sie selbst durch die virtuellen
Räume „gehen“ und die Gruppen besuchen oder jeder Gruppe eine eigene Moderation
an die Seite stellen. Für
die Arbeit in Gruppen stehen Ihnen auch im virtuellen Raum eine Vielzahl von
Methoden zur Verfügung, wir stellen einige davon in Teil C: "Methodensammlung“ vor.
Entscheiden Sie sich je nach Gruppengröße, Zusammensetzung und
Arbeitsziel für die passenden Methoden und überlegen Sie, welche der
Anwendungen aus Teil B: "Werkzeuge für virtuelle
Workshops“ Sie dafür benötigen. Stellen
Sie sicher, dass Sie für Einzelgespräche und Beratung zur Verfügung stehen. Am
besten Sie kommunizieren eine feste Struktur am Anfang des Workshops. Sie müssen,
vor allem im eigenen Interesse, nicht ständig erreichbar sein. Kommunizieren
Sie feste Sprechzeiten und legen Sie fest, wie die Teilnehmer:innen sich dafür anmelden können. Darüber hinaus
können Sie am Anfang und am Ende der Einheiten in einem extra Breakout-Raum
oder im großen Raum für alle noch für Fragen zur Verfügung stehen. Die
Nachbereitung und das Feedback sind ein fundamentaler Bestandteil agilen und
handlungsorientierten Lernens und Lehrens. Es ist daher unerlässlich, Formate
für Fragen und Diskussion in der Gruppe sowie mit den Lehrenden bereit zu
stellen. Messengerdienste kommen dafür ebenso in Frage wie Foren auf der
Lernplattform oder zusätzliche Angebote für Online-Meetings außerhalb der
regulären Workshop-Zeiten. Wenn zwischen zwei Workshop-Einheiten asynchron
allein oder in Kleingruppen gearbeitet werden soll, sind die entsprechenden
Tools und Arbeitsmaterialien bereit zu stellen. Für
handlungsorientiertes Lernen spielen selbständiges Lernen und Selbstregulierung
eine wichtige Rolle. Lernmaterialien, Aufnahmen, Zusatztexte, usw. sollten
daher einfach und jederzeit zugänglich gemacht werden, idealerweise auf einer
für den Kurs angelegten Lernplattform. Stellen Sie sicher, dass alle Teilnehmer:innen
Zugang zu den Materialien haben und Aufgaben klar definiert und sicher
kommuniziert werden. Machen Sie sich über das Feedback gesondert
Gedanken. Mit welchem Format bekommen die Teilnehmer:innen von Ihnen und Sie von den Teilnehmer:innen Feedback? Methoden zum Thema Feedback finden
Sie in Teil
C: "Methodensammlung“. Nehmen Sie sich die Zeit das Feedback
auszuwerten. Was wird beibehalten, was kann verbessert werden? Machen Sie
innerhalb des Teams ebenfalls eine Feedback Runde zu dem Workshop und gleichen
Sie die Ergebnisse mit dem Feedback der Teilnehmer:innen ab. Am
Ende des Prozesses kann das Format für die nächste Einheit oder den nächsten
Workshop anhand der Ergebnisse weiterentwickelt werden. Bei virtuellen Workshops muss die Gruppenbildung stärker aktiv unterstützt
werden um informellen Austausch sowie eine kollaborative Lern- und
Arbeitsatmosphäre zu ermöglichen. Die Teilnehmer:innen
können sich
nicht vor dem Workshop und in den Pausen bei Kaffee und Snacks kennenlernen.
Ein Gruppengefühl und damit auch eine gute Arbeitsatmosphäre muss daher von
Ihnen gefördert werden. Folgende Maßnahmen können dabei helfen: ·
Vor
und nach den Seminarzeiten den virtuellen Raum geöffnet halten und je nach genutztem Tool zusätzliche
Meetingräume bereitstellen. ·
Gruppenmessenger
organisieren: Legen Sie
eine Gruppe bei einem Messengerdienst ihrer Wahl an und laden Sie die Teilnehmer:innen
bereits vor dem Workshop dazu ein. ·
Kennenlernformate
anbieten: Sie können
bereits vor, aber auch während des Workshops Kennenlernformate anbieten. Das
können z.B. gemeinsame Kaffeepausen oder eine virtuelle Abendveranstaltung,
zusätzliche Diskussionen, virtuelle Ausstellungen oder abendliche gemeinsame
Filmangebote zu einem passenden Thema sein. ·
Virtueller
Pausenraum: bieten Sie während
des gesamten Workshops einen ständig geöffneten Pausenraum an. Eventuell nutzen
Sie eine Anwendung, die es den Teilnehmer:innen erlaubt, selbst Breakout-Räume zu öffnen, wenn
sie in kleineren Gruppen miteinander sprechen möchten. ·
Steckbriefe/
Vorstellungsvideos:
Bitten Sie die Teilnehmer:innen vorher
um Informationen und stellen Sie diese in einer virtuellen Ausstellung zur
Verfügung. Eine Anregung dazu finden Sie in der Methodensammlung unter „Selbstvorstellung/ Ich-Marktplatz“. Für das Gelingen
eines virtuellen Workshops werden verschiedene Anwendungen und Formate
benötigt. Die Anwendungen sind heutzutage vielfältig, das Internet ist voll von
kommerziellen und von frei verfügbaren Angeboten. Es werden im Folgenden jedoch
keine konkreten Anbieter empfohlen. Vielmehr sollen die möglichen Tools und Formate
in ihren Grundfunktionen und Anwendungsgebieten vorgestellt werden. Das soll
eine fundierte Einschätzung der Bedarfe ermöglichen und die Entscheidung für das
zu dem jeweiligen Workshop passende Werkzeug erleichtern. Zusätzlich zu
einer kurzen Beschreibung, Empfehlungen zur Umsetzung und den wichtigsten Vor-
und Nachteilen der Werkzeuge finden Sie im Folgenden Hinweise auf ·
mögliche
Anwendungsgebiete, ·
die
Schritte der „Vollständigen Handlung“, in denen sie besonders hilfreich sein
können, ·
eine
empfohlene Anzahl an Teilnehmer:innen sowie auf ·
die
Einsetzbarkeit bei guter und schlechter Internetverbindung. Anwendungsbereich
·
Geeignet für Gruppen bis zu 100
TN ·
Gute Internetverbindung
erforderlich Kurzbeschreibung Alle Anwendung am Markt bieten einen
virtuellen Konferenzraum für die große Gruppe. Es können wahlweise alle
Teilnehmer:innen oder nur die sprechende Person zu sehen sein. Zusätzlich
empfiehlt sich für handlungsorientierte Formate auch die Möglichkeit von
Breakout-Rooms, in denen Kleingruppenarbeit stattfinden kann. Es gibt
verschiedene Konzepte auf dem Markt, sie unterscheiden sich vor allem darin,
was zusätzlich zum Konferenzraum an „Räumen“ geboten wird und ob die Teilnehmer:innen
selbstständig die Räume wechseln oder
sogar eröffnen können. Diese Räume sind nötig, sobald in Kleingruppen gearbeitet
werden soll. Durchführung,
Vorgehensweise Der Link zum Konferenzraum muss den Teilnehmer:innen rechtzeitig per Mail oder Messenger
zugeschickt werden. Es empfiehlt sich, rechtzeitig auf die spezifischen
technischen Voraussetzungen zur Nutzung der Software hinzuweisen. Wenn Sie die
Veranstaltung hosten, benötigen Sie eine stabile Internetverbindung mit großer
Bandbreite, je mehr Teilnehmer:innen Sie
haben, desto mehr Datenvolumen müssen Sie hosten. (Mögliche)
Vorteile ·
Die Teilnehmer:innen sehen sich und die Sprechenden ·
Ermöglicht das Zeigen von
Präsentationen und das Teilen von weiteren Inhalten mit allen ·
Ermöglicht Arbeit in Kleingruppen ·
Ermöglicht
Gruppendiskussionen (Mögliche)
Nachteile ·
Stabile Internetverbindung benötigt ·
Technische Ausrüstung benötigt ·
Eventuelle Einblicke in die
Privatsphäre der Teilnehmer:innen (siehe auch Kapitel 1 Vorbereitung der
Inhalte)
·
Geeignet für
Gruppen jeder Größe ·
vor und während
der Weiterbildung, ·
Nutzbar für
Aufgaben zwischen zwei Workshop-Terminen Kurzbeschreibung Ein
virtuelles Whiteboard kann von allen Teilnehmer:innen gleichzeitig genutzt werden. Es eignet sich,
um Informationen zur Verfügung zu stellen und als Moderationswand um Inhalte
gemeinsam festzuhalten und anderen zugänglich zu machen. Am Markt sind z.B.
Miro, Mural und Conceptboard, usw . Durchführung, Vorgehensweise Stellen
Sie den Link zum Whiteboard rechtzeitig allen Beteiligten zur Verfügung.
Stellen Sie möglichst sicher, dass sich alle Beteiligten im Vorfeld mit dem
Board vertraut machen, z.B. in Form von Steckbriefen oder anderen kleinen
Aufgaben, die vor Beginn der Veranstaltung im Whiteboard zu erbringen
sind. (mögliche) Vorteile ·
Ermöglicht
kollaboratives Arbeiten an einem Dokument ·
Ermöglicht
Sammeln von Fragen und Ideen in der Gruppe (virtuelle Moderationswand) ·
Ermöglicht
thematische Felder, in denen auch Daten und weiterführende Links zur Verfügung
gestellt werden können ·
Das
Whiteboard wird zu einem zentralen „Ort“ des gemeinsamen Austauschs von
Gedanken und Informationen ·
Die
Beteiligten nutzen dieses Instrument und finden sich in den benötigten
Funktionen zurecht (mögliche) Nachteile ·
Erfordert
technisches Know-How ·
Kann
die Beteiligten am Anfang überfordern Anwendungsbereich
·
Geeignet für Gruppen jeder
Größe ·
vor und während
der Weiterbildung, ·
Nutzbar für
Aufgaben zwischen zwei Workshop-Terminen Kurzbeschreibung Das Pad bietet
die Möglichkeit, bei geringer Bandbreite der Internetverbindung mit mehreren Teilnehmer:innen
gleichzeitig in einem Dokument zu
schreiben. Alle Änderungen werden sofort bei allen sichtbar. Es eignet sich
ebenfalls um währen einer Konferenzveranstaltung Fragen und Anmerkungen
festzuhalten, die zu einem späteren Zeitpunkt bearbeitet werden sollen. Es
bietet ähnliche Funktionen wie ein Schreibprogramm und macht in der Regel die
einzelnen Nutzer:innen durch unterschiedliche Schriftfarben deutlich. Durchführung, Vorgehensweise Je nachdem
welche Funktionen Sie benötigen entscheiden Sie sich für einen Anbieter und legen
auf dessen Webseite ein Online basiertes Pad im Internet an. Anschließend
versenden Sie den Link an alle Teilnehmer:innen. Alternativ kann das Pad auch
direkt auf einer Lernplattform eingebunden und dort von allen genutzt werden. (mögliche) Vorteile ·
Einfache
Handhabung, da die Funktionen sehr ähnlich wie bei gängigen Schreibprogrammen
sind ·
Wenig
Internetbandbreite nötig ·
Ermöglicht
gemeinsames Arbeiten an einem Text ·
Arbeitsergebnisse werden festgehalten ·
Die Gruppe erarbeitet gemeinsam ein Dokument (mögliche) Nachteile ·
Das Pad hat
in der Basisversion meist nicht viel mehr Funktionen als ein Schreibprogramm.
Inzwischen gibt es jedoch auch Versionen mit mehr Zusatzfunktionen, diese
können jedoch Kosten verursachen. Anwendungsbereich
·
Für die
selbstständige Erarbeitung von Inhalten ·
Unterstützen
selbstgesteuertes Lernen ·
Geeignet als
Arbeitsaufgaben zwischen zwei Sitzungen oder zur selbstständigen Erarbeitung
spezifischer Fragestellungen Short
description (Kurzbeschreibung) Lernkarten sind Selbstlernmaterialien, die das
selbstgesteuerte Lernen und die Lernenden bei der Bearbeitung von Arbeitsaufgaben
unterstützen. Sie sind nach Anlässen aus dem Arbeitskontext (Trigger) sortiert
und bieten eine schnelle Übersicht über die möglichen Transferergebnisse für
den eigenen Arbeitskontext (Outcomes). In jeder Lernkarte wird eine konkrete
Transferaufgabe für den eigenen Arbeitskontext eingebunden, die es den
Lernenden erlaubt, neues Wissen direkt einzusetzen. Die Transferaufgabe kann zudem
mit Akzeptanzkriterien belegt werden, die es der fachlichen Begleitung
ermöglichen, nach der Bearbeitung eine Entscheidung über die Qualität der
Lösung zu treffen und den Lernenden damit konstruktives Feedback zu geben. Die
eigentlichen Inhalte, Beispiele und Impulse dienen dazu, bei der Anwendung der
Transferaufgabe auf den eigenen Kontext Hilfestellung zu geben und sind in der
Regel kurz, möglichst anwendungsbezogen und verweisen auf weiterführende
Informationen und Methoden. [2] Eine Auswahl verschiedener Lernkarten zu unterschiedlichen
Themenfeldern kann unter einer CC-BY-SA Lizenz auf der folgenden Seite gefunden
und weiterverwendet werden: https://academy.agile-learning.eu. Durchführung,
Vorgehensweise Wählen Sie Lernkarten aus, die zu Ihrem
Projekt passen oder erstellen Sie entsprechende Lernkarten für Ihr Vorhaben. Für die Lernkarten hat sich folgende Struktur bewährt:
·
Benennen
Sie den Anwendungsbereich (z.B. "Moderation einer Arbeitsgruppe") ·
Geben Sie
Beispiele für mögliche Lernerfolge (z.B. "Kann Zeitplan für ein Arbeitstreffen
erstellen") die mit der Lernkarte erreicht werden können, ·
Erläutern
Sie die relevanten Inhalte ·
Stellen Sie
Aufgaben, bei denen die Inhalte angewendet werden sollen. Diese
Aufgaben sollten so formuliert sein, dass die Bearbeitung der Lernkarten zur
Bearbeitung der Arbeitsaufgabe beiträgt, z.B. „Erstelle eine Liste der
Materialien, die für die Umsetzung deines Projektes benötigt werden”. So kann die Bearbeitung der Lernkarte in die
Arbeit der (Lern-)Gruppe eingebracht werden. Die Lernkarten werden den Teilnehmer:innen zur Verfügung gestellt und/ oder als
Lernaufgaben zugeteilt. (mögliche)
Vorteile ·
schnelle
Orientierung über den Inhalt und die möglichen Ergebnisse nach der
Beschäftigung mit dem Material, ·
Bearbeitung
in einem überschaubaren Zeitrahmen (ca. 30 Minuten) ·
handlungsorientiert,
um die konkrete Erprobung einer Methode oder einer Lösung direkt im eigenen
Arbeitskontext zu ermöglichen. (possible)
disadvantages (mögliche Nachteile) ·
Aufwand für
die Erstellung Anwendungsbereich
·
Für jede Gruppengröße geeignet ·
Kann als
Gruppenchat für alle Teilnehmer:innen eingerichtet werden. In diesem Fall dient er
der Gruppenkommunikation vor, während und nach dem Workshop. ·
Kann außerdem
als parallele Kommunikationsform zwischen den Organisator:innen, Lehrenden
und Moderator:innen eingesetzt werden. Kurzbeschreibung Internetbasierte
App, in der Einzelpersonen und Gruppen miteinander kommunizieren und Daten
austauschen können. Der Messengerdienst kann als Gruppenchat für alle Teilnehmer:innen
eingerichtet werden. In diesem Fall
dient er der Gruppenkommunikation vor, während und nach dem Workshop. Er kann
außerdem als parallele Kommunikationsform zwischen den Organisator:innen, Lehrenden
und Moderator:innen dienen. Eine datenschutzkonforme App wird allen
Beteiligten kommuniziert, diese installieren sie auf ihren Endgeräten. Der
Messenger kann vor, während und nach der Veranstaltung genutzt werden um die Teilnehmer:innen
miteinander zu vernetzen und/ oder um
eine separate Austauschmöglichkeit für das Veranstaltungsteam zu bieten. (mögliche)
Vorteile ·
Vernetzung
der Beteiligten untereinander ·
Schaffung
eines Gruppengefühls ·
Durch
klare Gruppen werden Fehlpostings vermieden (mögliche) Nachteile ·
Beteiligte,
die kein entsprechendes Endgerät besitzen oder aus anderen Gründen die App
nicht nutzen wollen, werden ausgeschlossen Anwendungsbereich
·
Für Feedback in größeren Gruppen empfohlen ·
Erfordert eine
Ausstattung mit
entsprechenden Endgeräten bei den Teilnehmer:innen (Smartphone oder
Tablet)
Feedback Instrument, das mit
Smartphone nutzbar ist, die Meinung der Teilnehmer:innen abfragt und in einer einfachen Grafik
wiedergibt. Entsprechende Apps können in vielfältigen Varianten kostenlos
heruntergeladen werden. Die Teilnehmer:innen benötigen eigene
Endgeräte oder Sie stellen selbst welche zur Verfügung. Endgeräte zur Verfügung
zu stellen hat den Vorteil, dass die nötigen Apps bereits vorinstalliert sind. Außerdem werden ein Beamer und nach
Möglichkeit W-Lan benötigt. Im Vorfeld oder direkt im Verlauf können Sie
verschieden Frageformate vorgeben, die Teilnehmer:innen antworten mit den Endgeräten. Möglich sind: ·
Abstimmungen/
Multiple-Choice: Stimmen Sie jetzt für A, B oder C (mögliche) Vorteile ·
Meinungen
und Stimmungen der Gruppe können repräsentativ abgefragt und
gleichzeitig visualisiert werden ·
Auch
schüchterne Teilnehmer:innen äußern ihre Meinung ·
Schnelle
Abfrage von Meinungen/ Wissen ·
Sie haben
am Ende einen guten Überblick über die Meinung der Teilnehmer:innen ·
Sie sehen
sofort, wie viele Teilnehmer:innen sich beteiligt haben (mögliche) Nachteile ·
Verzögerungen
durch technische Probleme ·
Es
werden App-fähige Endgeräte benötigt ·
Abgabe
von Kontrolle, da Sie die gezeigten Ergebnisse erst mit den anderen sehen Anwendungsbereich ·
Während
der Weiterbildung ·
Arbeit
mit allen Teilnehmer:innen gleichzeitig Kurzbeschreibung Alle treffen sich mit den Lehrenden in einem
virtuellen Raum. Für
Präsentationen und Gespräche im großen Plenum wird ein „Konferenzraum“
benötigt. Je nach Gruppengröße und weiteren Anforderungen muss aus einer
Vielzahl von Anwendungen ausgewählt werden. Der virtuelle Konferenzraum sollte,
wenn irgend möglich, von mindestens zwei Personen betreut werden, eine:r Sprecher:in
/ Moderation sowie einer Person zur technischen Unterstützung im Hintergrund.
Eine Arbeitsphase im digitalen Raum sollte nicht länger als 50-55 min dauern,
nach 20-25 min sollte das Format gewechselt werden, um die Aufmerksamkeitspanne
zu erhalten. (mögliche)
Vorteile ·
Es
kann mit allen gemeinsam gearbeitet werden. (mögliche)
Nachteile ·
Videokonferenzen
mit vielen Teilnehmer:innen benötigen eine stabile Internetverbindung ·
Je
nach Programm ist die Nutzung mit Kosten verbunden Erfolgsfaktoren ·
Passendes
Programm auswählen für das jeweilige Ziel, Gruppengröße, Internetverbindung ·
Kompatibilität
des Programms mit weiteren genutzten Anwendungen Anwendungsbereich ·
Während
der Weiterbildung ·
Teilnehmer:innen
arbeiten in Kleingruppen Kurzbeschreibung Breakout-Räume
sind virtuelle Räume, in denen die Teilnehmer:innen in Kleingruppen arbeiten können. Sie sind meist
an den großen Konferenzraum angeschlossen und werden vom Veranstaltungsteam
erstellt. Durchführung,
Vorgehensweise Für die Arbeit in Kleingruppen erstellen das
Veranstaltungsteam eine entsprechende Anzahl an Breakout-Räumen. Je nach
Arbeitsaufgabe werden diese mit einer Uhr, einer Anwendung zum gemeinsamen
Arbeiten und zur Ergebnissicherung sowie einem Whiteboard mit der Fragestellung
und eventuell nötigen weiteren Informationen ausgestattet. Es ist sowohl
möglich, den Gruppen Räume zuzuweisen, wie auch Räumen unterschiedliche Themen
zuzuordnen und die Teilnehmer:innen selbst entscheiden zu lassen, welchen Raum sie
„betreten“ möchten. (mögliche)
Vorteile ·
Arbeit in
Kleingruppen ist virtuell möglich ·
Breakout-Räume
können beliebig ausgestattet werden (mögliche)
Nachteile ·
Weniger
Möglichkeiten, als in Präsenz von einer Gruppe zur anderen zu gehen ·
Bei Unterbrechungen
der Internetverbindung starten Teilnehmer:innen bei neuer Verbindung wieder im großen
Meetingraum und müssen neu den Breakout-Räumen zugewiesen werden Anwendungsbereich Kann während
einer virtuellen Konferenz als parallele Kommunikationsform genutzt werden. Kurzbeschreibung Die meisten
virtuellen Räume bieten eine Chat-Funktion an. Damit können die Teilnehmer:innen
untereinander und die Moderation an alle oder an ausgewählte Teilnehmer:innen Nachrichten
schreiben. Der Chat kann für
alle freigegeben werden und z.B. als Medium zum Stellen von Fragen genutzt
werden. Wird der Chat in dieser Form in das Konzept eingebunden, sollte er von
einer anderen Person als dem/ der Lehrenden betreut werden, denn dies kann nicht
gut parallel zum Vortrag geleistet werden. Der Chat kann gespeichert und als Ergänzung zum
Protokoll genutzt werden. (mögliche)
Vorteile ·
Kann
gespeichert werden ·
Links
und weiterführende Informationen können parallel zur Verfügung gestellt werden ·
Feedback
Möglichkeit der Zuhörenden (mögliche)
Nachteile) ·
Eine
weitere Person wird zur Moderation des Chats benötigt Im Folgenden
werden verschiede Methoden für die Arbeit in virtuellen Workshops vorgestellt. Auch
hier gibt es, neben einer kurzen Beschreibung, Empfehlungen zur Umsetzung und den
wichtigsten Vor- und Nachteilen, wiederum Hinweise auf ·
mögliche
Anwendungsgebiete, ·
die
Schritte der „Vollständigen Handlung“, in denen sie besonders hilfreich sein
können, ·
ggf.
eine empfohlene Anzahl an TeilnehmerInnen sowie auf ·
die
Einsetzbarkeit bei guter und schlechter Internetverbindung.
Im Vorlauf zum Workshop ·
Für Gruppen bis
zu 12 TN, danach können Teilnehmer:innen nur noch einen Teil der anderen zur
Kenntnis nehmen, z.B. die Mitglieder der eigenen Kleingruppe ·
Kennenlernformat
für den Einstieg in den Workshop Ziel ·
Schafft
das Bewusstsein, dass die Einzelnen im Workshop aktiv sein sollen und sich
einbringen können ·
Aktive
Rolle im Workshop entwickeln, Verantwortung übernehmen ·
Selbstständiges
Aneignen der Anwendung/ des Werkzeugs, das im Workshop genutzt wird ·
Teilnehmer:innen
stellen sich vor der Gruppe und den Lehrenden vor und machen sich für diese
sichtbar ·
Teilnehmer:innen
haben die Möglichkeit, die anderen und die Lehrenden kennenzulernen Kurzbeschreibung Es wird vorab ein
virtuelles
Whiteboard
eingerichtet mit Fragen zur Person, die allgemein und/oder persönlich sein
können (z.B. Name, Ausbildung, warum bin ich hier? Was ist mein
Lieblingsessen/mein Traumberuf? Meine Vorerfahrungen mit dem Thema). Auf der
Moderationswand können die Antworten auf die Fragen in Form von Steckbriefen
oder in einer Matrix zur Verfügung gestellt werden. Durchführung,
Vorgehensweise Die Teilnehmer:innen
beantworten die Fragen auf „Klebezetteln“, ordnen sie an und orientieren sich
dabei an den Vorgaben der Lehrenden. Das kann in Form von Clustern,
Themenecken, Matrix, usw. geschehen. Zur besseren Unterscheidung, welche
Antwort von wem kommt, kann jeder/jedem eine Farbe zugeteilt werden. Die
Selbstdarstellungen können um ein Foto oder ein kurzes Video ergänzt werden. Option 1: Zu Beginn des Workshops stellen die
Teilnehmer:innen nicht sich selbst, sondern eine:n andere:n anhand der
Steckbriefe vor. Option 2: Gemeinsames Beantworten der Fragen als
Workshopeinstieg (mögliche) Vorteile ·
Die
Teilnehmer:innen beschäftigen sich
bereits im Vorfeld mit der Weiterbildung. ·
Technische
Probleme werden schon im Vorfeld sichtbar. ·
Kommunikation
untereinander schon vor Beginn unterstützt die Gruppenbildung. (mögliche)
Nachteile ·
Aufwendiger
Vorlauf für TeilnehmerInnen und für Lehrende ·
Wenn
sich viele TeilnehmerInnen nicht beteiligen, kann es den Start schwieriger
machen. Erfolgsfaktoren ·
Das
digitale Board muss ausreichend lange vorher zur Verfügung stehen. ·
Teilnehmer:innen
müssen rechtzeitig vorher bekannt sein.
Anwendungsbereich ·
Für Gruppen bis
zu 30 TN ·
Kennenlernformat
für den Einstieg in den Workshop Ziel ·
Gruppen
Warm-Up Kurzbeschreibung Alle schalten ihre Kamera aus. Die Moderation stellt
Fragen und wer sie mit ja beantworten kann, stellt die Kamera an. Durchführung,
Vorgehensweise Überlegen Sie
sich Fragen, die die Teilnehmer:nnen miteinander bekannt machen. Die Fragen sollten
bei einem ersten Kennenlernen nicht zu persönlich sein. Auch Fragen mit Bezug
zu dem Workshopthema können sinnvoll sein. (mögliche)
Vorteile ·
Auflockerung
der Atmosphäre ·
Aktivierung
der Teilnehmer:innen , alle sind beteiligt ·
Die erste
Aufregung hat sich gelegt und alle sind
auf das Seminar fokussiert ·
Die
Teilnehmer:innen haben sich ein wenig
kennengelernt und können einfacher in die Gruppenphasen starten (mögliche) Nachteile ·
keine
·
Für jede
Gruppengröße geeignet ·
Kann mit
verschiedenen Anwendungen kombiniert werden (Präsentationsfolien, Videos,
Whiteboard,…) Ziel ·
Inhalte
werden zur Verfügung gestellt ·
Aufgaben
werden vorgestellt und erläutert ·
Ergebnisse
werden präsentiert Kurzbeschreibung Im virtuellen
Konferenzraum werden allen Teilnehmer:innen gleichzeitig Inhalte präsentiert. Alle
können über einen geteilten Bildschirm die Präsentation verfolgen und hören
dem/ der Vortragenden zu. Im Anschluss können Fragen gesammelt und besprochen
werden. Durchführung,
Vorgehensweise Eine Präsentation
im virtuellen Raum sollte nicht länger als 15- 20 min dauern. Es ist darauf zu
achten, dass gezeigte Folien wenig Text enthalten und der Inhalt, wenn möglich,
mit Bildern verknüpft wird. Der/die Sprechende sollte in einem kleinen Bild
sichtbar sein. Legen Sie vorher fest, wie mit Fragen umgegangen werden soll.
Möglichkeiten sind: in den Chat schreiben, in ein Etherpad/ Padlet eintragen, im Anschluss im Plenum oder in
Kleingruppen diskutieren. Variante: Präsentation aufnehmen und im Vorfeld zur
Verfügung stellen. Synchron werden dann gleich Fragen beantwortet und die
Inhalte diskutiert. (mögliche)
Vorteile ·
Videos
und aufgenommene Präsentationen ermöglichen asynchrones Arbeiten. Bei wenig
Zeit können im Plenum direkt die entstandenen Fragen besprochen werden. ·
Präsentationen
in Echtzeit sind lebendiger und Lernende wie Lehrende kommen in einen direkten
Kontakt. Es wird sichergestellt, dass alle die Inhalte hören, um danach damit
arbeiten zu können. (mögliche)
Nachteile ·
Bei
Vorträgen sinkt die Aufmerksamkeit schneller Erfolgsfaktoren ·
Stabile
Internetverbindung für eine Videokonferenz erforderlich ·
„lebendig“
gestaltete Präsentationen Anwendungsbereich
·
Für jede
Gruppengröße geeignet ·
Für Anfänger:innen
sowie für Fortgeschrittene einsetzbar Ziel ·
Microlearning
ermöglicht Selbststeuerung / Selbstorganisation durch den Lernenden;
Möglichkeit zu wählen, was und wann gelernt werden soll (learning on demand)
Gibt die Verantwortung für das Lernen an den Lernenden. ·
Lernende
erhalten gezielte Informationen ·
Schafft
die Möglichkeit, diese asynchron zur Kenntnis zu nehmen und zu bearbeiten Kurzbeschreibung Microlearning ist
eine Möglichkeit, Lehrmaterial in kleinen Häppchen anzubieten. Eine Lerneinheit
- auch Nugget genannt - nimmt in der Regel weniger als 5 Minuten Zeit in
Anspruch, oft zwischen zwei und fünf Minuten. Sie besteht aus relativ kleinen
Lerneinheiten und kurzfristigen Lernaktivitäten. Das Format ist
unterschiedlich: Artikelzusammenfassungen, Infografiken, Folien, Quiz,
Umfragen, Videos, Links oder Bilder. Es dient einem bestimmten Lernziel und
wird oft über Handy, Tablet oder soziale Medien angeboten - und kann am
Arbeitsplatz, z. B. während der Arbeitszeit, eingesetzt werden. Durchführung,
Vorgehensweise Die kleinen
Lerneinheiten werden von Fachexperten in abwechslungsreichen Formaten
entwickelt und programmiert, um das Interesse der Lernenden wach zu halten. Sie
können zu Beginn eines Kurses oder zu dem Zeitpunkt der Arbeit zugänglich
gemacht werden, an dem sie tatsächlich benötigt werden. Sie können zum Bestandteil
der Arbeit gemacht werden oder ein zusätzlicher "Bonustrack" sein. (mögliche) Vorteile ·
Einfach
und kostengünstig zu produzieren/aktualisieren ·
kurze
Entwicklungszyklen ·
Hohe
Wirkung (just-in-time) ·
Persönlich
und sozial ·
Geringer
Zeitaufwand für die Teilnehmer (positive Erfolgserlebnisse und schnelle
Ergebnisse) (mögliche)
Nachteile ·
Weniger
geeignet für komplexe Lernkonzepte oder für die Bearbeitung von langfristigen
Zielen. Es kann zu fragmentierten Online-Lernerfahrungen führen, bei denen die Teilnehmer
den Überblick verlieren. ·
Es
ist schwierig, Microlearning präzise mit dem vorhandenen Wissen der Teilnehmer:innen
zu verknüpfen oder sie ausreichend zu ermutigen, neue Ideen, z. B. durch
Reflexion, mit Erfahrungen und vorhandenem Wissen zu verbinden. Erfolgsfaktoren ·
Die Lerneinheiten sind attraktiv genug, um in Leerlaufzeiten,
z. B. in einer Kaffee- oder Raucherpause, genutzt zu werden ·
Sie tragen tatsächlich zur Lernaufgabe bei Anwendungsbereich
·
Für
jede Gruppengröße geeignet ·
Für
Anfänger:innen sowie für Fortgeschrittene einsetzbar ·
Unterstützt
Peer to Peer Arbeit Ziel ·
Selbstständiges
Erarbeiten von Inhalten ·
Vermittlung
der Inhalte durch Peers Kurzbeschreibung Inhalte werden nicht frontal präsentiert, sondern
Kleingruppen zur Verfügung gestellt. Diese erarbeiten (mit oder ohne
Leitfragen) die Inhalte, fassen sie zusammen und stellen sie den anderen vor. Wie
diese den anderen möglichst handlungsorientiert vermittelt werden können, kann
ebenfalls Teil der Arbeitsaufgabe sein. Durchführung,
Vorgehensweise Die Lerninhalte werden in kleinere Einheiten
aufgeteilt. Jede Arbeitsgruppe erhält einen Teil der Informationen, liest sie,
macht sich die Inhalte klar und bereitet diese für den Rest der Gruppe auf. Sie
bekommt dafür einen eigenen Breakout-Raum. Die Workshop-Leitung kann die
verschiedenen Gruppen beim Arbeiten beobachten und später ein Feedback geben. Sie
steht für Fragen und Unterstützungsbedarf zur Verfügung. (mögliche)
Vorteile ·
Die
Lerninhalte werden in kleinere Einheiten aufgeteilt, die Bearbeitungszeit
verkürzt sich dadurch. ·
Dies
ermöglicht einen schnellen Wechsel der Formate, was bei virtuellen Workshops die
Aufmerksamkeit verbessern kann. ·
Den
Gruppen gelingt es, handlungsorientierte Formen der Wissensvermittlung zu
erarbeiten und umzusetzen (mögliche)
Nachteile ·
Wenn
eine Gruppe ausfällt oder die Inhalte nicht versteht, muss die Workshopleitung
kurzfristig einspringen können.
·
Für Gruppen von ca. 25 TN geeignet ·
Für
Anfänger:innen sowie für Fortgeschrittene einsetzbar ·
Kann synchron
und asynchron genutzt werden Ziel ·
Kollegialer
Austausch ·
Kleingruppenarbeit Kurzbeschreibung Ein Whiteboard mit „Arbeits-Ecken“ wird
vorbereitet. Jede Ecke wird einer Arbeitsgruppe zugewiesen. Das Format kann für
ein Warm-Up Fragen genauso wie zur Bearbeitung von inhaltlichen Aufgaben
genutzt werden. Zu einem späteren Zeitpunkt können die Ecken wie
Moderationswände zusammengeschoben und zur Präsentation der Ergebnisse genutzt
werden. Durchführung,
Vorgehensweise Es werden
Kleingruppen von 4-5 Personen gebildet. Jede Gruppe erhält eine Fragestellung,
zu der sie arbeiten soll und eine entsprechend vorbereitete „Ecke“ auf einem
digitalen Whiteboard. Jede Gruppe hat zwischen 15 und 25 min. um die Aufgabe im
Breakout- Raum zu bearbeiten. Bei Bedarf kann die Gruppe eine Moderation bestimmen
sowie eine Person, die Stichpunkte aufschreibt. Wenn es eine Vorstellung der
Ergebnisse im Plenum gibt, sollte bereits am Anfang festgelegt werden, wer
diese Aufgabe übernimmt. Im Anschluss können die „Wände“ zusammengeschoben und
im Plenum vorgestellt und diskutiert werden. Variante 1: Die Gruppen gehen am Ende der Arbeitsphase eine
Wand weiter. Sie lesen die Ergebnisse der vorherigen Gruppe und ergänzen bei
Bedarf mit eigenen Ideen, für die sie „Sticker“ mit einer eigenen Farbe
bekommen. Variante 2: In einer nächsten Phase können die Teilnehmer:innen
durch die Ecken „flanieren“ und sich die
Ergebnisse der anderen Gruppen wie in einer Galerie anschauen. Im Anschluss
kann eine Diskussion im Plenum folgen. (mögliche)
Vorteile ·
Kurze
Bearbeitungszeiten und schnelle Formatwechsel möglich (je 15-25 min). ·
Alle
Teilnehmer:innen haben die Möglichkeit
ihre Ideen einzubringen. (mögliche)
Nachteile ·
Nicht
ohne virtuelles Whiteboard umsetzbar
·
Für
jede Gruppengröße geeignet ·
Strukturiert
die Gruppenarbeit Ziel ·
Rollen
und Besonderheiten der virtuellen Kommunikation sichtbar machen ·
Sichert
die Funktionalität der Gruppenarbeit ·
Spiegelt
den Gruppenarbeitsprozess an die Gruppe ·
Feedback
geben wird erlernt und konstruktives Feedback erlebt o Feedback von Peers wird anders wahrgenommen und
kann oft besser aufgenommen werden o Peers kommen in die Position der Feedback
gebenden Person o Feedback wird empathischer gegeben, da man in
beide Positionen kommt Kurzbeschreibung Eine Person der Arbeitsgruppe wird am Anfang einer
Arbeitsphase zum/ zur Beobachter:in ernannt. Sie diskutiert nicht mit, sondern
beobachtet den Arbeitsprozess und gibt der Gruppe am Ende ein konstruktives
Feedback. Durchführung,
Vorgehensweise Die Rolle wird
nur für eine Aufgabe vergeben, bei Bedarf wechselt diese Rolle bei der nächsten
Gruppenarbeit zu einer anderen Person. Es ist wichtig, dass die beobachtende
Person nicht mitdiskutiert und sich auf Notizen für ein konstruktives Feedback
konzentriert. Wenn Kleingruppen über mehrere Arbeitsphasen zusammenbleiben,
kann die beobachtende Person auch aus einer anderen Gruppe kommen. Es können
vorab Leitfragen für die Beobachtung bereitgestellt werden. (mögliche)
Vorteile ·
Dominante
Redner:innen können ausgebremst werden, indem sie zu Beobachte:innen ernannt
werden. ·
Die
Teilnehmer:innen lernen, wie sie Gruppenprozesse beobachten können und wie sie
ein konstruktives Feedback geben ·
Die
Gruppenmitglieder bekommen ein konstruktives Feedback zu ihrer Arbeitsweise (mögliche)
Nachteile ·
Es
muss gesondert Zeit für das Feedback eingeplant werden Anwendungsbereich
·
Für
jede Gruppengröße geeignet ·
Ermöglicht
Feedback von allen TN zu bekommen ·
Erleichtert
die Auswertung des Feedbacks Ziel Die Starfish-
Methode stellt offene und wertungsfreie Fragen, mit deren Hilfe es im Feedback leichtfällt,
eine persönliche Sicht der Dinge darzustellen. Kurzbeschreibung In ein Tortendiagramm werden mehrere offene
Fragen eingetragen, die von den Teilnehmer:innen beantwortet werden. Die Fragen sind so
formuliert, dass sie ein wertschätzendes und konstruktives Feedback ermöglichen
und nicht auf die Bewertung der Anderen abzielen. Durchführung,
Vorgehensweise Abbildung
3
vgl. www.blog.orbit.de Fordern Sie die Teilnehmer:innen auf, zu jeder Frage eine Antwort auf eine
Karte oder in den Chat usw. zu schreiben, bzw. zu äußern, wenn sie an der Reihe
sind. Sichern Sie die Ergebnisse in schriftlicher Form. Variante: Für größere Gruppen (ab ca. 10 Personen):
Anstatt eine Auswertung mit allen im Plenum vorzunehmen, schicken die
Teilnehmer:innen eine Nachricht an alle, in der sie die Fragen beantworten. (mögliche) Vorteile ·
Alle
Teilnehmer:innen äußern sich zu den
gestellten Fragen, auch die schüchternen. ·
Die
Methode kann auch asynchron und auch bei großen Gruppen angewandt werden. ·
Niemand
muss jemand anderen persönlich kritisieren oder Angst vor persönlicher Kritik
haben ·
Die
Teilnehmer:innen reflektieren den Workshop ·
Die
Teilnehmer:innen tauschen sich über den Workshop aus ·
Dem
Veranstaltungs-Team steht nach dem Workshop eine Liste von
Verbesserungsmöglichkeiten zur Verfügung. (mögliche)
Nachteile ·
Bei
größeren Gruppen ist die Methode in synchroner Form zeitintensiv, wenn alle
einzeln sprechen sollen. [1] Wie
auf Grundlage dieser Schritte eine handlungsorientierte Weiterbildung
konzipiert werden kann, wird in dem „Intellectual Output 4: Kompetenzbasiertes
Rahmen-Curriculum für OrganisatorInnen von Weiterbildung“ des HoWARP-Projekts
näher beschrieben. Es kann von der Projekt-Homepage heruntergeladen werden. [2] Vgl. Höhne, B. & Longmuß, J. (2020) Agil und informell lernen –
Bedarfsorientierte Kommunikations- und Kollaborationsmethoden. In: G. Richter
(Hrsg.): Lernen in der digitalen
Transformation. Wie arbeitsintegriertes Lernen in der betrieblichen Praxis
gelingt, S. 134ff.. Stuttgart: Schäffer-Poeschel
[i] Siehe u.a. Engeström, Y.
(2014). Activity Theory and Learning at Work. In U. Deinet & C.
Reutlinger (Eds.), Tätigkeit - Aneignung - Bildung (pp. 67–96). Springer
Fachmedien Wiesbaden. https://doi.org/10.1007/978-3-658-02120-7_3; Herkner, V., &
Pahl, J.‑P. (2020).
Handlungsorientierung in der Berufsbildung. In R. Arnold, A. Lipsmeier, &
M. Rohs (Eds.), Handbuch Berufsbildung (pp. 189–203). Springer Fachmedien
Wiesbaden. https://doi.org/10.1007/978-3-658-19312-6_17; Wolf, S. (2003).
Lernfeld und Prozessorientierung in der beruflichen Erstausbildung – das
Beispiel Mechatroniker [Diplomarbeit, TU Berlin, Berlin]. http://dx.doi.org/10.14279/depositonce-1598,
S. 12ff. ; Bünning, F. (2007, August 10). Approaches to
Action Learning in Technical and Vocational Education and Training (TVET).
http://www.unevoc.unesco.org/fileadmin/user_upload/pubs/ActionLearning.pdf
Was will
dieses Methodenbuch?
Die
Grundlagen: Das Prinzip der vollständigen Handlung
Das „Prinzip der
vollständigen Handlung“ (siehe Abbildung 1) hat sich als didaktische
Strukturierung für handlungsorientiertes Lernen bewährt[i].
Aus diesem etablierten Prinzip heraus lassen sich eine zielführende Rollen- und
Aufgabenverteilung der Beteiligten verstehen und die einzusetzenden Methoden ableiten.
Die Anwendung
Teil A: Planungsschritte für digitale Workshops
Verschicken von Materialien und Übersicht über
technische Anforderungen
Das Moderationsteam braucht einen eigenen Kanal zum
zeitgleichen Austausch
Steckbriefe/ Vorstellungsvideos
Vor dem Workshop
1. Vorbereitung
der Inhalte
1.1.
Netiquette
1.2.
Datenschutzvereinbarung
1.3.
Auswahl und Überprüfung von Technik & Equipment
1.4.
Einrichten der virtuellen Räume
1.5.
Verschicken von Materialien und Übersicht über technische Anforderungen
1.6.
Hilfsangebot bei technischen Problemen
1.7.
Aufzeichnung erwünscht?
1.8.
Das Moderationsteam braucht einen eigenen Kanal zum zeitgleichen
Austausch
1.9.
Methodische Gestaltung der virtuellen Räume und Wahl der Formate
1.10.
Ablaufplan
1.11.
E-Moderation
1.12.
Wer nimmt an dem WS teil und wie werden die Gruppen zusammengesetzt?
Während des
Workshops
1. Organisation
2. Inhalt
2.1.
Betreuung von Arbeitsgruppen
2.2.
Organisieren von Arbeitsprozessen
2.3.
Beratung und Sprechzeiten
Nach dem Workshop
1. Nachbereitung
1.1.
Forum für Fragen, Antworten und Diskussion schaffen
1.2.
Dokumente und Aufzeichnungen online stellen
2. Feedback
2.1.
Feedback organisieren
2.2.
Feedback auswerten
Gruppenbildung
Teil B: Werkzeuge für virtuelle
Workshops
1.
Anwendungen
1.1.
Videokonferenz-Programm
1.2.
Virtuelles Whiteboard
1.3.
Webbasierter Texteditor (Pad)
1.4.
Lernkarten
1.5.
Messengerdienst
Ergänzend während des gesamten Workshops
Durchführung, Vorgehensweise
1.6. Live-Polling
Kurzbeschreibung
Durchführung, Vorgehensweise
Formate
1.1.
Großes
Plenum
Durchführung, Vorgehensweise
1.2.
Breakout-Räume
1.3.
Chat
Durchführung, Vorgehensweise
Teil C: Methodensammlung
1.1. Selbstvorstellung/
Ich-Marktplatz
Anwendungsbereich
1.2.
„Warm-Up“
Spiel
Im Vorlauf zum Workshop
1.3.
Präsentation/ Impulsvortrag/ interaktive (Ergebnis-) Präsentation
Anwendungsbereich
1.4.
Microlearning
1.5.
Gruppenpuzzle
1.6.
Dialogecken
Anwendungsbereich
1.7.
Gruppenarbeit mit Beobachter:innen
Anwendungsbereich
1.8.
Starfish-Methode
Gestalten Sie einen Kreis mit den 5-6 Feldern, die jeweils mit
einem bestimmten Aspekt bzw. mit einer bestimmten Frage belegt sind.
Methodenhandbuch
für
handlungsorientierte
virtuelle Weiterbildung
Inhalt
Was will dieses Methodenbuch?. 4
Die Grundlagen: Das Prinzip der vollständigen Handlung. 5
Teil A: Planungsschritte für digitale Workshops. 8
1. Vorbereitung der Inhalte. 9
1.2. Datenschutzvereinbarung. 9
1.3. Auswahl und Überprüfung von Technik & Equipment. 9
1.4. Einrichten der virtuellen Räume. 9
1.5. Verschicken von Materialien und Übersicht über technische Anforderungen. 9
1.6. Hilfsangebot bei technischen Problemen. 10
1.7. Aufzeichnung erwünscht?. 10
1.8. Das Moderationsteam braucht einen eigenen Kanal zum zeitgleichen Austausch. 10
1.9. Methodische Gestaltung der virtuellen Räume und Wahl der Formate. 10
1.12. Wer nimmt an dem WS teil und wie werden die Gruppen zusammengesetzt?. 11
2.1. Betreuung von Arbeitsgruppen. 11
2.2. Organisieren von Arbeitsprozessen. 12
2.3. Beratung und Sprechzeiten. 12
1.1. Forum für Fragen, Antworten und Diskussion schaffen. 12
1.2. Dokumente und Aufzeichnungen online stellen. 12
2.1. Feedback organisieren. 12
Teil B: Werkzeuge für virtuelle Workshops. 13
1.1. Videokonferenz-Programm.. 15
1.2. Virtuelles Whiteboard. 16
1.3. Webbasierter Texteditor (Pad). 17
1.1. Selbstvorstellung/ Ich-Marktplatz. 27
1.3. Präsentation/ Impulsvortrag/ interaktive (Ergebnis-) Präsentation. 30
1.7. Gruppenarbeit mit Beobachter:innen. 35
Wie kann betriebliche Weiterbildung handlungsorientiert gestaltet werden? Wie kann sie - statt hauptsächlich aus Vorträgen zu bestehen – unmittelbar kompetentes Handeln einüben? Wie können diese neuen Kompetenzen so erlernt werden, dass sie möglichst direkt im Arbeitsalltag anwendbar sind? Und wie können die entsprechenden Workshops auch noch virtuell durchgeführt werden, wenn Reiseaufwände – und in Zeiten von Covid19 auch Gesundheitsrisiken – minimiert werden sollen?
Diese Fragen waren der Ausgangspunkt des Projekts „HoWARP - Handlungsorientierte Weiterbildung am Arbeitsplatz“ (https://agile-learning.eu/ho-warp/), in dem Expert:innen aus Deutschland, Österreich und den Niederlanden zusammenarbeiten. Antworten finden sich in den dort erarbeiteten Wissensspeichern, Konzepten und resultierenden Pilotanwendungen, die u.a. auf der Projekt-Homepage abgelegt sind.
Diese Konzepte müssen in der Durchführung von Workshops durch passende Werkzeuge und Methoden unterstützt werden. Das ist der Zweck der hier vorliegende Methodensammlung. Sie soll helfen, in der Gestaltung von Weiterbildung gleichzeitig mehrere Perspektiven zu berücksichtigen:
a) Weiterbildung kann und muss, im Gegensatz zur Erstausbildung, aufbauen auf vorhandenen Kompetenzen und Arbeitserfahrungen.
b) Handlungsorientierung: Die Teilnehmer:innen sollen nicht nur Wissen erwerben, sondern Handlungskompetenz im beruflichen Feld aufbauen.
c) Arbeitsplatz: Teilnehmer:innen sollen möglichst nicht aus dem Arbeitskontext herausgenommen werden, sondern an Aufgaben aus der eigenen (gegenwärtigen oder zukünftigen) Praxis lernen. Dies bedeutet eine hohe Sinnhaftigkeit der Inhalte und gleichzeitig geringen Aufwand für den Transfer.
d) Virtuelle Lernformate: Verteiltes, globalisiertes Arbeiten allgemein, Verringerung von Reiseaufwänden wg. Klimanotstand und speziell z.Zt. Covid19 machen virtuelle Formate wichtiger denn je.
Diesem komplexen Feld unterschiedlicher Anforderungen gerecht zu werden ist nicht einfach. Besonders problematisch ist nach unserer Erfahrung, dass bei den Beschränkungen und Zwängen virtueller Weiterbildung viele herkömmliche und gut erprobte Methoden nicht mehr greifen, Teilnehmer:innen zu Akteur:innen zu machen. Deshalb hier diese Handreichung, wie nach den Ergebnissen aus HoWARP und aus weiteren Projekten auch in einer virtuellen Weiterbildung handlungsorientiert gelernt werden kann.
Das „Prinzip der
vollständigen Handlung“ (siehe Abbildung 1) hat sich als didaktische
Strukturierung für handlungsorientiertes Lernen bewährt[i].
Aus diesem etablierten Prinzip heraus lassen sich eine zielführende Rollen- und
Aufgabenverteilung der Beteiligten verstehen und die einzusetzenden Methoden ableiten.
Abbildung 1. Die Schritte der "Vollständigen Handlung" (eigene Darstellung)
Das Prinzip der vollständigen Handlung stellt den Zusammenhang von Lernen und Handeln in den Mittelpunkt. Der Blick wird nicht mehr allein auf die Wissensvermittlung gerichtet, sondern auch auf eine Anwendung des Wissens in arbeitsrelevanten Aufgabenstellungen und bei der Lösung von Problemen. So wird nicht nur die fachliche Relevanz gewährleistet, sondern auch eine nachhaltigere Verankerung des (Fach-) Wissens bei den Lernenden erreicht.
In jedem Schritt sind die Lernenden aktiv, während die Lehrenden unterschiedliche Rollen haben. Die sechs Schritte sind im Einzelnen:
· Informieren: Startpunkt ist in jedem Fall eine Aufgabe aus dem aktuellen oder zukünftigen Arbeitskontext, die vom Lehrenden zur Verfügung gestellt wird. Diese Aufgabe muss von den Teilnehmer:innen vollständig erfasst und aufgenommen werden. In der Regel wird dazu gehören, sich mit neuen fachlichen Inhalten vertraut zu machen. Nach Möglichkeit sollen die Lernenden sich diese Inhalte selbst erarbeiten, anhand von zur Verfügung gestelltem oder selbst recherchierten Material. Damit wird eine intensive Aneignung dieser Inhalte erreicht. Die Inhalte können aber von dem Lehrenden auch in einem Vortrag o.ä. präsentiert werden, z.B. wenn nicht genügend Zeit für eine Phase eigenständigen Lernens zur Verfügung steht. Der Schritt der Aneignung muss dann im Anschluss erfolgen
· Planen: Die Lernenden sollen in diesem Schritt eigenständig Möglichkeiten überlegen und ausarbeiten, wie sie die Aufgaben angehen und bewältigen wollen. Lehrende stehen dabei auf Wunsch beratend zur Seite und können Hinweise geben, sollen den Planungsprozess aber nicht dirigieren.
· Entscheiden: Zum Abschluss der Planung müssen die Lernenden entscheiden, wie sie in ihrem Lernprozess vorgehen wollen. Dies sollte den Lehrenden vorgestellt werden. In der Regel werden diese die Entscheidung zu Kenntnis nehmen und ggf. kommentieren, aber bei sehr problematischen Entscheidungen die Zustimmung auch verweigern müssen, z.B. bei offensichtlicher Aussichtslosigkeit des Plans oder bei einem zu großen Ressourcenverbrauch. Auf jeden Fall muss die Entscheidung grundsätzlich bei den Lernenden liegen, die auch die Verantwortung übernehmen.
· Ausführen: Die Ausführung wird von den Lernenden eigenständig übernommen. Dabei sollten sie möglichst unter Bedingungen (Material, Werkzeug, Arbeitsumgebung) arbeiten, die dem eigenen Arbeitsplatz entsprechen, um den Transfer auf die eigene Arbeit zu erleichtern. Die Lehrenden stehen kontinuierlich oder zu verabredeten Zeitpunkten für Beratung und Unterstützung zur Verfügung, müssen die Verantwortung für die Ausführung aber bei den Lernenden lassen.
· Kontrollieren: Die Ergebnisse der Ausführung werden zunächst durch die Lernenden selbst überprüft: Entspricht das Ergebnis den Anforderungen und ihren Erwartungen? Haben sie erreicht, was die Aufgabe gefordert hat, und ggf. in welchem Umfang? Im Anschluss muss es auch von den Lehrenden eine fachliche Beurteilung geben, inwieweit das Lernziel aus ihrer Sicht erreicht wurde und wo sie noch Lücken bzw. Mängel sehen und wo Nachbesserungsbedarf besteht.
· Auswerten: Zum Ende der Lernphase sollen unbedingt die Erfahrungen mit dem Vorgehen ausgewertet werden: Hat das Informieren ausgereicht? Wurde ausreichend und zielführend geplant? Hat sich die Entscheidung als tragfähig erwiesen? Was hätte in der Ausführung besser gemacht werden können? Was könnte beim nächsten Mal anders gemacht werden? Diese Auswertung sollte von den Lernenden selbst durchgeführt werden ggf. angeleitet. Die Rolle des Lehrenden entspricht dabei ehesten einem Coach. Dabei stellt der Lehrende seine Beobachtungen während der vergangenen Lernphase zur Verfügung und schlägt Strategien für zukünftiges Vorgehen vor. Diese Reflexion am Ende sollte neben dem Lernprozess der Teilnehmer:innen auch die Gestaltung und Durchführung des Workshops selbst zum Thema machen.[1]
Dieses Prinzip der vollständigen Handlung sollte den fachlichen Kern einer handlungsorientierten Weiterbildung strukturieren. Für einen Workshop (d.h. eine kompakte, aktivierende Lehrveranstaltung mit einer definierten Gruppe) heißt dies, dass die Teilnehmer:innen alle Schritte mindestens einmal durchlaufen müssen. Gleichzeitig hat ein Workshop eine eigene Ablauf-Struktur: Vom „Aufwärmen“ der Teilnehmer:innen zu Beginn über einen sinnvollen Wechsel von Input und Eigenarbeit und aktivierende Elemente nach ermüdenden Phasen bis zur Planung von Pausen und Erholung. Einzelne Methoden können dabei gleichzeitig einen oder verschiedene Schritte der „Vollständigen Handlung“ unterstützen und die Dynamik eines Workshops beeinflussen. Die „Breakout-Räume“ einer Konferenz-Software etwa können sowohl in der Startphase genutzt werden, damit Teilnehmer:innen sich untereinander besser kennenlernen, als auch um in Kleingruppen Aufgaben zu bearbeiten oder am Ende eine Reflexion vorzubereiten.
Um nicht für jeden Moment eines Workshops alle möglicherweise hilfreichen Methoden aufzulisten, hat dieses Handbuch die folgende Struktur bekommen:
A) Die Planungsschritte für einen digitalen Workshop: worauf sollte geachtet werden, was brauche ich zur Vorbereitung etc.
B) Die Werkzeuge, die für virtuelle Workshops eingesetzt werden können,
C) Eine Methodensammlung im engeren Sinne, die dabei helfen soll, die einzelnen Phasen eines Workshops wie die Schritte der vollständigen Handlung für die Teilnehmer:innen interessant, abwechslungsreich und aktivierend zu gestalten.
Wie wünschen viel Spaß und Entdeckerfreude!
Das HoWARP-Team
Übersicht
|
Vor dem Workshop |
Während des Workshops |
Nach dem Workshop |
Gruppenbildung |
|
Vorbereitung der Inhalte 1. Netiquette 2. Datenschutzvereinbarung 3. Auswahl und Überprüfung von Technik & Equipment 4.
Einrichten der
virtuellen Räume 5. Hilfsangebot bei technischen Problemen 6.
Aufzeichnung
erwünscht? 7. Methodische Gestaltung der virtuellen Räume und Wahl der Formate 8. Ablaufplan 9. E-Moderation 10. Wer nimmt an dem WS teil und wie werden die Gruppen zusammengesetzt? |
Organisatorisches 1. Tempo/ Format alle 25 min ändern (nach 15 min sinkt die Aufmerksamkeit bereits) 2. Nach 50-55 min Pause 3. Nach max. 3 Std lange Pause 4. Zeitmanagement Inhalt 5. Betreuung von Arbeitsgruppen 6. Organisieren von Arbeitsprozessen 7. Beratung und Sprechzeiten
|
Nachbereitung 1. Forum für Fragen, Antworten und Diskussion schaffen 2. Dokumente/ Aufzeichnungen online stellen 3. Feedback Format organisieren 4. Fragen beantworten 5. Feedback auswerten 6. Reflektion zwischen den Verantwortlichen 7. Format eventuell anpassen
|
Das Soziale muss organisiert werden! (informeller Austausch, kollaborative Lern-& Arbeitsatmosphäre) 1. Vor und nach den Seminarzeiten den Raum geöffnet halten 2. Gruppenmessenger/ Chat organisieren 3. Kennenlernformate anbieten 4. Virtueller Pausenraum 5. Blog 6.
|
In visuellen Veranstaltungen sind am Anfang Regeln der Kommunikation zu vereinbaren. Diese betreffen vor allem den Umgang mit den Daten der anderen, Vereinbarungen zu Sichtbarkeit und Anonymität, sowie Vereinbarungen zur Form von Redebeiträgen und Fragen.
Wenn Sie den Workshop aufnehmen möchten, sowie zur Absicherung der eigenen Daten, sollte vor Beginn des Workshops von allen Teilnehmer:innen eine Datenschutzvereinbarung unterschrieben werden.
Die Auswahl der genutzten Technik sollte sowohl den Anforderungen der Workshop-Veranstalter:innen als auch den technischen Bedingungen bei den Teilnehmer:innen entsprechen. Es ist daher zu überlegen, welche Anwendungen zur Durchführung benötigt werden, welches Know-How dafür zur Verfügung steht und ob alle über eine stabile Internetverbindung verfügen. Sollten neue Tools genutzt werden, machen Sie sich Gedanken darüber, wie Sie sich und die Teilnehmer:innen möglichst vor dem Workshop damit vertraut machen können. Vor Beginn des Workshops sollten alle Geräte und Programme auf ihre Funktionalität überprüft werden. Vor allem eine sehr gute Ton-Übertragung sowie eine stabile Internetverbindung sind eine unabdingbare Mindestvoraussetzung. Eine Person sollte während des Workshops für den einwandfreien Ablauf der Technik zuständig sein, denn anfallenden Probleme können nicht nebenbei von den Lehrenden gelöst werden.
Nehmen Sie sich Zeit dafür, die virtuellen Räume, in denen Sie mit den Teilnehmer:innen arbeiten wollen, gut vorzubereiten. Wie viele Räume benötigen Sie? Richten Sie die für die Gruppenarbeit nötigen Anwendungen (z.B. Padlets, Whiteboards, usw.) ein. Bereiten Sie entsprechende Dokumente mit den Arbeitsaufgaben vor. Überlegen Sie, wie die in den Räumen erarbeiteten Ergebnisse gesichert werden sollen.
Damit sich die Teilnehmer:innen gut auf den Workshop vorbereiten können, benötigen sie von Ihnen rechtzeitig die entsprechenden Links, Passwörter und Arbeitsaufgaben sowie eine Übersicht über die technischen Anforderungen. Es kann sinnvoll sein, eine Onlineplattform einzurichten, in der alle Informationen und Materialien gebündelt zur Verfügung gestellt werden können.
Wenn es Ihnen möglich ist am Tag selbst oder auch schon im Vorfeld technischen Support anzubieten, sollten Sie solch ein Zusatzangebot erwägen. Es gibt fast immer Teilnehmer:innen, die mit den technischen Anforderungen oder mit den verwendeten Anwendungen Schwierigkeiten haben.
Wenn Sie die Veranstaltung aufzeichnen möchten, tun Sie das über einen gesonderten Rechner und verlassen Sie sich nicht auf die Aufnahme-Funktionen der Tools. Eine Person sollte den Workshop über für den einwandfreien Ablauf der Technik zuständig sein, denn anfallenden Probleme können schlecht während eines Workshops von den Lehrenden gelöst werden. Denken Sie daran, die Aufnahme im Rahmen der Datenschutzvereinbarung oder auf einem gesonderten Formular von allen Teilnehmer:innen schriftlich genehmigen zu lassen.
Richten Sie für sich, d.h. die Lehrenden und Moderator:innen, einen eigenen Messenger- oder Chat-Channel ein, auf dem Sie parallel zum Workshop kommunizieren können. Sorgen Sie dafür, dass dieser getrennt von der Workshop-Software funktioniert, um Fehlpostings an die gesamte Gruppe auszuschließen.
Bei der Gestaltung von Workshops im virtuellen Raum ist das Einrichten der Breakout-Räume nicht nur technisch eine Herausforderung. Der Ablauf im Einzelnen und die entsprechende Ausgestaltung der virtuellen Räume sollten gründlich vorbereitet werden. Welche Methoden für welche Formate im virtuellen Raum geeignet sind, führen wir in Teil C: "Methodensammlung“ aus.
Machen Sie sich einen genauen Ablaufplan für ihren Workshop und notieren Sie sich für jede Einheit möglichst detailliert, welche technischen und organisatorischen Aspekte dabei berücksichtigt werden müssen und welche Unterstützung Sie benötigen. Improvisieren ist bei virtuellen Veranstaltungen um einiges schwieriger als bei Präsenzveranstaltungen.
Der Moderation kommt im virtuellen Raum eine noch wichtigere Rolle zu. Es sollte vorher klar definiert sein, wie Fragen kommunizieret werden können und wie Funktionen wie Chat und Meldesysteme zu nutzen sind.
Stellen Sie sicher, dass Sie rechtzeitig wissen, welche und wie viele Personen an Ihrer Veranstaltung teilnehmen, da dies sowohl Einfluss auf technische Entscheidungen wie auch auf die Wahl der Methoden hat. Überlegen Sie, wie Sie die Zusammensetzung der Gruppe gestalten möchten und wie intensiv Sie die Arbeit in den Gruppen anleiten oder begleiten wollen. In heterogenen Gruppen gibt es ein breiteres Spektrum an Erfahrungen und Vorkenntnissen, homogene Gruppen mit ähnlichen Erfahrungen erleichtern dagegen vielleicht das Finden einer Fragestellung, bei der die Teilnehmer:innen gut an ihren Arbeitsalltag anknüpfen können, usw.
Für einen virtuellen Workshop gilt es, einige grundlegende Besonderheiten der Kommunikation hervorzuheben:
Ø Sie ist sequenziell / nie ganz simultan
Ø Sie ist verzögert
Ø Alle Teilnehmer:innen sind sich ihrer selbst „hyper“bewusst
Während eines virtuellen Workshops sind einige grundlegende Faktoren zu beachten. Da die Aufmerksamkeitsspanne im virtuellen Raum kürzer ist, gelten hier andere Regeln für das Zeitmanagement. Sie sollten keine Einheiten planen, die länger als 3 Stunden sind, danach brauchen Sie eine lange Pause (z.B. Mittagspause) oder asynchrones selbstständiges Arbeiten. Innerhalb dieser Zeitspanne sollte alle 50-55 eine Pause von mind. 5 Minuten eingeplant werden. Innerhalb einer Lerneinheit sollten Sie nach max. 25 Minuten das Format wechseln, z.B. von Plenum zu Gruppenarbeit, da im virtuellen Raum bereits nach 15 min die Aufmerksamkeitsspanne zu sinken beginnt. Wir empfehlen, den Workshop vorher zeitlich genau zu planen. Eine Vorlage für solch einen Zeitmanagement-Plan finden Sie im Anhang.
Arbeitsgruppen im virtuellen Breakout-Raum können von Ihnen angeleitet oder besucht werden. Je nachdem, wie intensiv Sie die Gruppen begleiten wollen, benötigen Sie mehr oder weniger Personen für die Moderation. So können Sie selbst durch die virtuellen Räume „gehen“ und die Gruppen besuchen oder jeder Gruppe eine eigene Moderation an die Seite stellen.
Für die Arbeit in Gruppen stehen Ihnen auch im virtuellen Raum eine Vielzahl von Methoden zur Verfügung, wir stellen einige davon in Teil C: "Methodensammlung“ vor. Entscheiden Sie sich je nach Gruppengröße, Zusammensetzung und Arbeitsziel für die passenden Methoden und überlegen Sie, welche der Anwendungen aus Teil B: "Werkzeuge für virtuelle Workshops“ Sie dafür benötigen.
Stellen Sie sicher, dass Sie für Einzelgespräche und Beratung zur Verfügung stehen. Am besten Sie kommunizieren eine feste Struktur am Anfang des Workshops. Sie müssen, vor allem im eigenen Interesse, nicht ständig erreichbar sein. Kommunizieren Sie feste Sprechzeiten und legen Sie fest, wie die Teilnehmer:innen sich dafür anmelden können. Darüber hinaus können Sie am Anfang und am Ende der Einheiten in einem extra Breakout-Raum oder im großen Raum für alle noch für Fragen zur Verfügung stehen.
Die Nachbereitung und das Feedback sind ein fundamentaler Bestandteil agilen und handlungsorientierten Lernens und Lehrens. Es ist daher unerlässlich, Formate für Fragen und Diskussion in der Gruppe sowie mit den Lehrenden bereit zu stellen. Messengerdienste kommen dafür ebenso in Frage wie Foren auf der Lernplattform oder zusätzliche Angebote für Online-Meetings außerhalb der regulären Workshop-Zeiten. Wenn zwischen zwei Workshop-Einheiten asynchron allein oder in Kleingruppen gearbeitet werden soll, sind die entsprechenden Tools und Arbeitsmaterialien bereit zu stellen.
Für handlungsorientiertes Lernen spielen selbständiges Lernen und Selbstregulierung eine wichtige Rolle. Lernmaterialien, Aufnahmen, Zusatztexte, usw. sollten daher einfach und jederzeit zugänglich gemacht werden, idealerweise auf einer für den Kurs angelegten Lernplattform. Stellen Sie sicher, dass alle Teilnehmer:innen Zugang zu den Materialien haben und Aufgaben klar definiert und sicher kommuniziert werden.
Machen Sie sich über das Feedback gesondert Gedanken. Mit welchem Format bekommen die Teilnehmer:innen von Ihnen und Sie von den Teilnehmer:innen Feedback? Methoden zum Thema Feedback finden Sie in Teil C: "Methodensammlung“.
Nehmen Sie sich die Zeit das Feedback auszuwerten. Was wird beibehalten, was kann verbessert werden? Machen Sie innerhalb des Teams ebenfalls eine Feedback Runde zu dem Workshop und gleichen Sie die Ergebnisse mit dem Feedback der Teilnehmer:innen ab. Am Ende des Prozesses kann das Format für die nächste Einheit oder den nächsten Workshop anhand der Ergebnisse weiterentwickelt werden.
Bei virtuellen Workshops muss die Gruppenbildung stärker aktiv unterstützt werden um informellen Austausch sowie eine kollaborative Lern- und Arbeitsatmosphäre zu ermöglichen. Die Teilnehmer:innen können sich nicht vor dem Workshop und in den Pausen bei Kaffee und Snacks kennenlernen. Ein Gruppengefühl und damit auch eine gute Arbeitsatmosphäre muss daher von Ihnen gefördert werden. Folgende Maßnahmen können dabei helfen:
· Vor und nach den Seminarzeiten den virtuellen Raum geöffnet halten und je nach genutztem Tool zusätzliche Meetingräume bereitstellen.
· Gruppenmessenger organisieren: Legen Sie eine Gruppe bei einem Messengerdienst ihrer Wahl an und laden Sie die Teilnehmer:innen bereits vor dem Workshop dazu ein.
· Kennenlernformate anbieten: Sie können bereits vor, aber auch während des Workshops Kennenlernformate anbieten. Das können z.B. gemeinsame Kaffeepausen oder eine virtuelle Abendveranstaltung, zusätzliche Diskussionen, virtuelle Ausstellungen oder abendliche gemeinsame Filmangebote zu einem passenden Thema sein.
· Virtueller Pausenraum: bieten Sie während des gesamten Workshops einen ständig geöffneten Pausenraum an. Eventuell nutzen Sie eine Anwendung, die es den Teilnehmer:innen erlaubt, selbst Breakout-Räume zu öffnen, wenn sie in kleineren Gruppen miteinander sprechen möchten.
· Steckbriefe/ Vorstellungsvideos: Bitten Sie die Teilnehmer:innen vorher um Informationen und stellen Sie diese in einer virtuellen Ausstellung zur Verfügung. Eine Anregung dazu finden Sie in der Methodensammlung unter „Selbstvorstellung/ Ich-Marktplatz“.
Für das Gelingen eines virtuellen Workshops werden verschiedene Anwendungen und Formate benötigt. Die Anwendungen sind heutzutage vielfältig, das Internet ist voll von kommerziellen und von frei verfügbaren Angeboten. Es werden im Folgenden jedoch keine konkreten Anbieter empfohlen. Vielmehr sollen die möglichen Tools und Formate in ihren Grundfunktionen und Anwendungsgebieten vorgestellt werden. Das soll eine fundierte Einschätzung der Bedarfe ermöglichen und die Entscheidung für das zu dem jeweiligen Workshop passende Werkzeug erleichtern.
Zusätzlich zu einer kurzen Beschreibung, Empfehlungen zur Umsetzung und den wichtigsten Vor- und Nachteilen der Werkzeuge finden Sie im Folgenden Hinweise auf
· mögliche Anwendungsgebiete,
· die Schritte der „Vollständigen Handlung“, in denen sie besonders hilfreich sein können,
· eine empfohlene Anzahl an Teilnehmer:innen sowie auf
· die Einsetzbarkeit bei guter und schlechter Internetverbindung.
Anwendungsbereich
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· Geeignet für Gruppen bis zu 100 TN · Gute Internetverbindung erforderlich |
Kurzbeschreibung
Alle Anwendung am Markt bieten einen virtuellen Konferenzraum für die große Gruppe. Es können wahlweise alle Teilnehmer:innen oder nur die sprechende Person zu sehen sein. Zusätzlich empfiehlt sich für handlungsorientierte Formate auch die Möglichkeit von Breakout-Rooms, in denen Kleingruppenarbeit stattfinden kann. Es gibt verschiedene Konzepte auf dem Markt, sie unterscheiden sich vor allem darin, was zusätzlich zum Konferenzraum an „Räumen“ geboten wird und ob die Teilnehmer:innen selbstständig die Räume wechseln oder sogar eröffnen können. Diese Räume sind nötig, sobald in Kleingruppen gearbeitet werden soll.
Durchführung, Vorgehensweise
Der Link zum Konferenzraum muss den Teilnehmer:innen rechtzeitig per Mail oder Messenger zugeschickt werden. Es empfiehlt sich, rechtzeitig auf die spezifischen technischen Voraussetzungen zur Nutzung der Software hinzuweisen. Wenn Sie die Veranstaltung hosten, benötigen Sie eine stabile Internetverbindung mit großer Bandbreite, je mehr Teilnehmer:innen Sie haben, desto mehr Datenvolumen müssen Sie hosten.
(Mögliche) Vorteile
· Die Teilnehmer:innen sehen sich und die Sprechenden
· Ermöglicht das Zeigen von Präsentationen und das Teilen von weiteren Inhalten mit allen
· Ermöglicht Arbeit in Kleingruppen
· Ermöglicht Gruppendiskussionen
(Mögliche) Nachteile
· Stabile Internetverbindung benötigt
· Technische Ausrüstung benötigt
· Eventuelle Einblicke in die Privatsphäre der Teilnehmer:innen (siehe auch Kapitel 1 Vorbereitung der Inhalte)
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· Geeignet für Gruppen jeder Größe · vor und während der Weiterbildung, · Nutzbar für Aufgaben zwischen zwei Workshop-Terminen
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Kurzbeschreibung
Ein virtuelles Whiteboard kann von allen Teilnehmer:innen gleichzeitig genutzt werden. Es eignet sich, um Informationen zur Verfügung zu stellen und als Moderationswand um Inhalte gemeinsam festzuhalten und anderen zugänglich zu machen. Am Markt sind z.B. Miro, Mural und Conceptboard, usw .
Durchführung, Vorgehensweise
Stellen
Sie den Link zum Whiteboard rechtzeitig allen Beteiligten zur Verfügung.
Stellen Sie möglichst sicher, dass sich alle Beteiligten im Vorfeld mit dem
Board vertraut machen, z.B. in Form von Steckbriefen oder anderen kleinen
Aufgaben, die vor Beginn der Veranstaltung im Whiteboard zu erbringen
sind.
(mögliche) Vorteile
· Ermöglicht kollaboratives Arbeiten an einem Dokument
· Ermöglicht Sammeln von Fragen und Ideen in der Gruppe (virtuelle Moderationswand)
· Ermöglicht thematische Felder, in denen auch Daten und weiterführende Links zur Verfügung gestellt werden können
· Das Whiteboard wird zu einem zentralen „Ort“ des gemeinsamen Austauschs von Gedanken und Informationen
·
Die
Beteiligten nutzen dieses Instrument und finden sich in den benötigten
Funktionen zurecht
(mögliche) Nachteile
· Erfordert technisches Know-How
·
Kann
die Beteiligten am Anfang überfordern
Anwendungsbereich
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· Geeignet für Gruppen jeder Größe · vor und während der Weiterbildung, · Nutzbar für Aufgaben zwischen zwei Workshop-Terminen
|
Kurzbeschreibung
Das Pad bietet die Möglichkeit, bei geringer Bandbreite der Internetverbindung mit mehreren Teilnehmer:innen gleichzeitig in einem Dokument zu schreiben. Alle Änderungen werden sofort bei allen sichtbar. Es eignet sich ebenfalls um währen einer Konferenzveranstaltung Fragen und Anmerkungen festzuhalten, die zu einem späteren Zeitpunkt bearbeitet werden sollen. Es bietet ähnliche Funktionen wie ein Schreibprogramm und macht in der Regel die einzelnen Nutzer:innen durch unterschiedliche Schriftfarben deutlich.
Durchführung, Vorgehensweise
Je nachdem welche Funktionen Sie benötigen entscheiden Sie sich für einen Anbieter und legen auf dessen Webseite ein Online basiertes Pad im Internet an. Anschließend versenden Sie den Link an alle Teilnehmer:innen. Alternativ kann das Pad auch direkt auf einer Lernplattform eingebunden und dort von allen genutzt werden.
(mögliche) Vorteile
· Einfache Handhabung, da die Funktionen sehr ähnlich wie bei gängigen Schreibprogrammen sind
· Wenig Internetbandbreite nötig
· Ermöglicht gemeinsames Arbeiten an einem Text
· Arbeitsergebnisse werden festgehalten
· Die Gruppe erarbeitet gemeinsam ein Dokument
(mögliche) Nachteile
· Das Pad hat in der Basisversion meist nicht viel mehr Funktionen als ein Schreibprogramm. Inzwischen gibt es jedoch auch Versionen mit mehr Zusatzfunktionen, diese können jedoch Kosten verursachen.
Anwendungsbereich
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· Für die selbstständige Erarbeitung von Inhalten · Unterstützen selbstgesteuertes Lernen · Geeignet als Arbeitsaufgaben zwischen zwei Sitzungen oder zur selbstständigen Erarbeitung spezifischer Fragestellungen
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Short description (Kurzbeschreibung)
Lernkarten sind Selbstlernmaterialien, die das selbstgesteuerte Lernen und die Lernenden bei der Bearbeitung von Arbeitsaufgaben unterstützen. Sie sind nach Anlässen aus dem Arbeitskontext (Trigger) sortiert und bieten eine schnelle Übersicht über die möglichen Transferergebnisse für den eigenen Arbeitskontext (Outcomes). In jeder Lernkarte wird eine konkrete Transferaufgabe für den eigenen Arbeitskontext eingebunden, die es den Lernenden erlaubt, neues Wissen direkt einzusetzen. Die Transferaufgabe kann zudem mit Akzeptanzkriterien belegt werden, die es der fachlichen Begleitung ermöglichen, nach der Bearbeitung eine Entscheidung über die Qualität der Lösung zu treffen und den Lernenden damit konstruktives Feedback zu geben. Die eigentlichen Inhalte, Beispiele und Impulse dienen dazu, bei der Anwendung der Transferaufgabe auf den eigenen Kontext Hilfestellung zu geben und sind in der Regel kurz, möglichst anwendungsbezogen und verweisen auf weiterführende Informationen und Methoden. [2]
Eine Auswahl verschiedener Lernkarten zu unterschiedlichen Themenfeldern kann unter einer CC-BY-SA Lizenz auf der folgenden Seite gefunden und weiterverwendet werden: https://academy.agile-learning.eu.
Durchführung, Vorgehensweise
Wählen Sie Lernkarten aus, die zu Ihrem Projekt passen oder erstellen Sie entsprechende Lernkarten für Ihr Vorhaben.
Für die Lernkarten hat sich folgende Struktur bewährt:
· Benennen Sie den Anwendungsbereich (z.B. "Moderation einer Arbeitsgruppe")
· Geben Sie Beispiele für mögliche Lernerfolge (z.B. "Kann Zeitplan für ein Arbeitstreffen erstellen") die mit der Lernkarte erreicht werden können,
· Erläutern Sie die relevanten Inhalte
· Stellen Sie Aufgaben, bei denen die Inhalte angewendet werden sollen.
Diese Aufgaben sollten so formuliert sein, dass die Bearbeitung der Lernkarten zur Bearbeitung der Arbeitsaufgabe beiträgt, z.B. „Erstelle eine Liste der Materialien, die für die Umsetzung deines Projektes benötigt werden”. So kann die Bearbeitung der Lernkarte in die Arbeit der (Lern-)Gruppe eingebracht werden.
Die Lernkarten werden den Teilnehmer:innen zur Verfügung gestellt und/ oder als Lernaufgaben zugeteilt.
(mögliche) Vorteile
· schnelle Orientierung über den Inhalt und die möglichen Ergebnisse nach der Beschäftigung mit dem Material,
· Bearbeitung in einem überschaubaren Zeitrahmen (ca. 30 Minuten)
· handlungsorientiert, um die konkrete Erprobung einer Methode oder einer Lösung direkt im eigenen Arbeitskontext zu ermöglichen.
(possible) disadvantages (mögliche Nachteile)
· Aufwand für die Erstellung
Anwendungsbereich
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· Für jede Gruppengröße geeignet · Kann als Gruppenchat für alle Teilnehmer:innen eingerichtet werden. In diesem Fall dient er der Gruppenkommunikation vor, während und nach dem Workshop. · Kann außerdem als parallele Kommunikationsform zwischen den Organisator:innen, Lehrenden und Moderator:innen eingesetzt werden.
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Kurzbeschreibung
Internetbasierte App, in der Einzelpersonen und Gruppen miteinander kommunizieren und Daten austauschen können. Der Messengerdienst kann als Gruppenchat für alle Teilnehmer:innen eingerichtet werden. In diesem Fall dient er der Gruppenkommunikation vor, während und nach dem Workshop. Er kann außerdem als parallele Kommunikationsform zwischen den Organisator:innen, Lehrenden und Moderator:innen dienen.
Durchführung, Vorgehensweise
Eine datenschutzkonforme App wird allen Beteiligten kommuniziert, diese installieren sie auf ihren Endgeräten. Der Messenger kann vor, während und nach der Veranstaltung genutzt werden um die Teilnehmer:innen miteinander zu vernetzen und/ oder um eine separate Austauschmöglichkeit für das Veranstaltungsteam zu bieten.
(mögliche) Vorteile
· Vernetzung der Beteiligten untereinander
· Schaffung eines Gruppengefühls
· Durch klare Gruppen werden Fehlpostings vermieden
(mögliche) Nachteile
·
Beteiligte,
die kein entsprechendes Endgerät besitzen oder aus anderen Gründen die App
nicht nutzen wollen, werden ausgeschlossen
Anwendungsbereich
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· Für Feedback in größeren Gruppen empfohlen · Erfordert eine Ausstattung mit entsprechenden Endgeräten bei den Teilnehmer:innen (Smartphone oder Tablet)
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|
Feedback Instrument, das mit
Smartphone nutzbar ist, die Meinung der Teilnehmer:innen abfragt und in einer einfachen Grafik
wiedergibt. Entsprechende Apps können in vielfältigen Varianten kostenlos
heruntergeladen werden.
Durchführung, Vorgehensweise
Die Teilnehmer:innen benötigen eigene Endgeräte oder Sie stellen selbst welche zur Verfügung. Endgeräte zur Verfügung zu stellen hat den Vorteil, dass die nötigen Apps bereits vorinstalliert sind.
Außerdem werden ein Beamer und nach
Möglichkeit W-Lan benötigt. Im Vorfeld oder direkt im Verlauf können Sie
verschieden Frageformate vorgeben, die Teilnehmer:innen antworten mit den Endgeräten. Möglich sind:
· Abstimmungen/ Multiple-Choice: Stimmen Sie jetzt für A, B oder C
(mögliche) Vorteile
· Meinungen und Stimmungen der Gruppe können repräsentativ abgefragt und gleichzeitig visualisiert werden
· Auch schüchterne Teilnehmer:innen äußern ihre Meinung
· Schnelle Abfrage von Meinungen/ Wissen
· Sie haben am Ende einen guten Überblick über die Meinung der Teilnehmer:innen
· Sie sehen sofort, wie viele Teilnehmer:innen sich beteiligt haben
(mögliche) Nachteile
· Verzögerungen durch technische Probleme
· Es werden App-fähige Endgeräte benötigt
· Abgabe von Kontrolle, da Sie die gezeigten Ergebnisse erst mit den anderen sehen
Anwendungsbereich
· Während der Weiterbildung
· Arbeit mit allen Teilnehmer:innen gleichzeitig
Kurzbeschreibung
Alle treffen sich mit den Lehrenden in einem virtuellen Raum.
Durchführung, Vorgehensweise
Für Präsentationen und Gespräche im großen Plenum wird ein „Konferenzraum“ benötigt. Je nach Gruppengröße und weiteren Anforderungen muss aus einer Vielzahl von Anwendungen ausgewählt werden. Der virtuelle Konferenzraum sollte, wenn irgend möglich, von mindestens zwei Personen betreut werden, eine:r Sprecher:in / Moderation sowie einer Person zur technischen Unterstützung im Hintergrund. Eine Arbeitsphase im digitalen Raum sollte nicht länger als 50-55 min dauern, nach 20-25 min sollte das Format gewechselt werden, um die Aufmerksamkeitspanne zu erhalten.
(mögliche) Vorteile
· Es kann mit allen gemeinsam gearbeitet werden.
(mögliche) Nachteile
· Videokonferenzen mit vielen Teilnehmer:innen benötigen eine stabile Internetverbindung
· Je nach Programm ist die Nutzung mit Kosten verbunden
Erfolgsfaktoren
· Passendes Programm auswählen für das jeweilige Ziel, Gruppengröße, Internetverbindung
· Kompatibilität des Programms mit weiteren genutzten Anwendungen
Anwendungsbereich
· Während der Weiterbildung
· Teilnehmer:innen arbeiten in Kleingruppen
Kurzbeschreibung
Breakout-Räume sind virtuelle Räume, in denen die Teilnehmer:innen in Kleingruppen arbeiten können. Sie sind meist an den großen Konferenzraum angeschlossen und werden vom Veranstaltungsteam erstellt.
Durchführung, Vorgehensweise
Für die Arbeit in Kleingruppen erstellen das Veranstaltungsteam eine entsprechende Anzahl an Breakout-Räumen. Je nach Arbeitsaufgabe werden diese mit einer Uhr, einer Anwendung zum gemeinsamen Arbeiten und zur Ergebnissicherung sowie einem Whiteboard mit der Fragestellung und eventuell nötigen weiteren Informationen ausgestattet. Es ist sowohl möglich, den Gruppen Räume zuzuweisen, wie auch Räumen unterschiedliche Themen zuzuordnen und die Teilnehmer:innen selbst entscheiden zu lassen, welchen Raum sie „betreten“ möchten.
(mögliche) Vorteile
· Arbeit in Kleingruppen ist virtuell möglich
· Breakout-Räume können beliebig ausgestattet werden
(mögliche) Nachteile
· Weniger Möglichkeiten, als in Präsenz von einer Gruppe zur anderen zu gehen
· Bei Unterbrechungen der Internetverbindung starten Teilnehmer:innen bei neuer Verbindung wieder im großen Meetingraum und müssen neu den Breakout-Räumen zugewiesen werden
Anwendungsbereich
Kann während einer virtuellen Konferenz als parallele Kommunikationsform genutzt werden.
Kurzbeschreibung
Die meisten virtuellen Räume bieten eine Chat-Funktion an. Damit können die Teilnehmer:innen untereinander und die Moderation an alle oder an ausgewählte Teilnehmer:innen Nachrichten schreiben.
Durchführung, Vorgehensweise
Der Chat kann für alle freigegeben werden und z.B. als Medium zum Stellen von Fragen genutzt werden. Wird der Chat in dieser Form in das Konzept eingebunden, sollte er von einer anderen Person als dem/ der Lehrenden betreut werden, denn dies kann nicht gut parallel zum Vortrag geleistet werden.
Der Chat kann gespeichert und als Ergänzung zum Protokoll genutzt werden.
(mögliche) Vorteile
· Kann gespeichert werden
· Links und weiterführende Informationen können parallel zur Verfügung gestellt werden
· Feedback Möglichkeit der Zuhörenden
(mögliche) Nachteile)
· Eine weitere Person wird zur Moderation des Chats benötigt
Im Folgenden werden verschiede Methoden für die Arbeit in virtuellen Workshops vorgestellt. Auch hier gibt es, neben einer kurzen Beschreibung, Empfehlungen zur Umsetzung und den wichtigsten Vor- und Nachteilen, wiederum Hinweise auf
· mögliche Anwendungsgebiete,
· die Schritte der „Vollständigen Handlung“, in denen sie besonders hilfreich sein können,
· ggf. eine empfohlene Anzahl an TeilnehmerInnen sowie auf
· die Einsetzbarkeit bei guter und schlechter Internetverbindung.
Anwendungsbereich
Im Vorlauf zum Workshop
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· Für Gruppen bis zu 12 TN, danach können Teilnehmer:innen nur noch einen Teil der anderen zur Kenntnis nehmen, z.B. die Mitglieder der eigenen Kleingruppe · Kennenlernformat für den Einstieg in den Workshop |
Ziel
· Schafft das Bewusstsein, dass die Einzelnen im Workshop aktiv sein sollen und sich einbringen können
· Aktive Rolle im Workshop entwickeln, Verantwortung übernehmen
· Selbstständiges Aneignen der Anwendung/ des Werkzeugs, das im Workshop genutzt wird
· Teilnehmer:innen stellen sich vor der Gruppe und den Lehrenden vor und machen sich für diese sichtbar
· Teilnehmer:innen haben die Möglichkeit, die anderen und die Lehrenden kennenzulernen
Kurzbeschreibung
Es wird vorab ein virtuelles Whiteboard eingerichtet mit Fragen zur Person, die allgemein und/oder persönlich sein können (z.B. Name, Ausbildung, warum bin ich hier? Was ist mein Lieblingsessen/mein Traumberuf? Meine Vorerfahrungen mit dem Thema). Auf der Moderationswand können die Antworten auf die Fragen in Form von Steckbriefen oder in einer Matrix zur Verfügung gestellt werden.
Durchführung, Vorgehensweise
Die Teilnehmer:innen beantworten die Fragen auf „Klebezetteln“, ordnen sie an und orientieren sich dabei an den Vorgaben der Lehrenden. Das kann in Form von Clustern, Themenecken, Matrix, usw. geschehen. Zur besseren Unterscheidung, welche Antwort von wem kommt, kann jeder/jedem eine Farbe zugeteilt werden. Die Selbstdarstellungen können um ein Foto oder ein kurzes Video ergänzt werden.
Option 1: Zu Beginn des Workshops stellen die Teilnehmer:innen nicht sich selbst, sondern eine:n andere:n anhand der Steckbriefe vor.
Option 2: Gemeinsames Beantworten der Fragen als Workshopeinstieg
(mögliche) Vorteile
· Die Teilnehmer:innen beschäftigen sich bereits im Vorfeld mit der Weiterbildung.
· Technische Probleme werden schon im Vorfeld sichtbar.
· Kommunikation untereinander schon vor Beginn unterstützt die Gruppenbildung.
(mögliche) Nachteile
· Aufwendiger Vorlauf für TeilnehmerInnen und für Lehrende
· Wenn sich viele TeilnehmerInnen nicht beteiligen, kann es den Start schwieriger machen.
Erfolgsfaktoren
· Das digitale Board muss ausreichend lange vorher zur Verfügung stehen.
· Teilnehmer:innen müssen rechtzeitig vorher bekannt sein.
Anwendungsbereich
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· Für Gruppen bis zu 30 TN · Kennenlernformat für den Einstieg in den Workshop |
Ziel
· Gruppen Warm-Up
Kurzbeschreibung
Alle schalten ihre Kamera aus. Die Moderation stellt Fragen und wer sie mit ja beantworten kann, stellt die Kamera an.
Durchführung, Vorgehensweise
Überlegen Sie sich Fragen, die die Teilnehmer:nnen miteinander bekannt machen. Die Fragen sollten bei einem ersten Kennenlernen nicht zu persönlich sein. Auch Fragen mit Bezug zu dem Workshopthema können sinnvoll sein.
(mögliche) Vorteile
· Auflockerung der Atmosphäre
· Aktivierung der Teilnehmer:innen , alle sind beteiligt
· Die erste Aufregung hat sich gelegt und alle sind auf das Seminar fokussiert
· Die Teilnehmer:innen haben sich ein wenig kennengelernt und können einfacher in die Gruppenphasen starten
(mögliche) Nachteile
· keine
Anwendungsbereich
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· Für jede Gruppengröße geeignet · Kann mit verschiedenen Anwendungen kombiniert werden (Präsentationsfolien, Videos, Whiteboard,…)
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Ziel
· Inhalte werden zur Verfügung gestellt
· Aufgaben werden vorgestellt und erläutert
· Ergebnisse werden präsentiert
Kurzbeschreibung
Im virtuellen Konferenzraum werden allen Teilnehmer:innen gleichzeitig Inhalte präsentiert. Alle können über einen geteilten Bildschirm die Präsentation verfolgen und hören dem/ der Vortragenden zu. Im Anschluss können Fragen gesammelt und besprochen werden.
Durchführung, Vorgehensweise
Eine Präsentation im virtuellen Raum sollte nicht länger als 15- 20 min dauern. Es ist darauf zu achten, dass gezeigte Folien wenig Text enthalten und der Inhalt, wenn möglich, mit Bildern verknüpft wird. Der/die Sprechende sollte in einem kleinen Bild sichtbar sein. Legen Sie vorher fest, wie mit Fragen umgegangen werden soll. Möglichkeiten sind: in den Chat schreiben, in ein Etherpad/ Padlet eintragen, im Anschluss im Plenum oder in Kleingruppen diskutieren.
Variante: Präsentation aufnehmen und im Vorfeld zur Verfügung stellen. Synchron werden dann gleich Fragen beantwortet und die Inhalte diskutiert.
(mögliche) Vorteile
· Videos und aufgenommene Präsentationen ermöglichen asynchrones Arbeiten. Bei wenig Zeit können im Plenum direkt die entstandenen Fragen besprochen werden.
· Präsentationen in Echtzeit sind lebendiger und Lernende wie Lehrende kommen in einen direkten Kontakt. Es wird sichergestellt, dass alle die Inhalte hören, um danach damit arbeiten zu können.
(mögliche) Nachteile
· Bei Vorträgen sinkt die Aufmerksamkeit schneller
Erfolgsfaktoren
· Stabile Internetverbindung für eine Videokonferenz erforderlich
· „lebendig“ gestaltete Präsentationen
Anwendungsbereich
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· Für jede Gruppengröße geeignet · Für Anfänger:innen sowie für Fortgeschrittene einsetzbar |
Ziel
· Microlearning ermöglicht Selbststeuerung / Selbstorganisation durch den Lernenden; Möglichkeit zu wählen, was und wann gelernt werden soll (learning on demand) Gibt die Verantwortung für das Lernen an den Lernenden.
· Lernende erhalten gezielte Informationen
· Schafft die Möglichkeit, diese asynchron zur Kenntnis zu nehmen und zu bearbeiten
Kurzbeschreibung
Microlearning ist eine Möglichkeit, Lehrmaterial in kleinen Häppchen anzubieten. Eine Lerneinheit - auch Nugget genannt - nimmt in der Regel weniger als 5 Minuten Zeit in Anspruch, oft zwischen zwei und fünf Minuten. Sie besteht aus relativ kleinen Lerneinheiten und kurzfristigen Lernaktivitäten. Das Format ist unterschiedlich: Artikelzusammenfassungen, Infografiken, Folien, Quiz, Umfragen, Videos, Links oder Bilder. Es dient einem bestimmten Lernziel und wird oft über Handy, Tablet oder soziale Medien angeboten - und kann am Arbeitsplatz, z. B. während der Arbeitszeit, eingesetzt werden.
Durchführung, Vorgehensweise
Die kleinen Lerneinheiten werden von Fachexperten in abwechslungsreichen Formaten entwickelt und programmiert, um das Interesse der Lernenden wach zu halten. Sie können zu Beginn eines Kurses oder zu dem Zeitpunkt der Arbeit zugänglich gemacht werden, an dem sie tatsächlich benötigt werden. Sie können zum Bestandteil der Arbeit gemacht werden oder ein zusätzlicher "Bonustrack" sein.
(mögliche) Vorteile
· Einfach und kostengünstig zu produzieren/aktualisieren
· kurze Entwicklungszyklen
· Hohe Wirkung (just-in-time)
· Persönlich und sozial
· Geringer Zeitaufwand für die Teilnehmer (positive Erfolgserlebnisse und schnelle Ergebnisse)
(mögliche) Nachteile
· Weniger geeignet für komplexe Lernkonzepte oder für die Bearbeitung von langfristigen Zielen. Es kann zu fragmentierten Online-Lernerfahrungen führen, bei denen die Teilnehmer den Überblick verlieren.
· Es ist schwierig, Microlearning präzise mit dem vorhandenen Wissen der Teilnehmer:innen zu verknüpfen oder sie ausreichend zu ermutigen, neue Ideen, z. B. durch Reflexion, mit Erfahrungen und vorhandenem Wissen zu verbinden.
Erfolgsfaktoren
· Die Lerneinheiten sind attraktiv genug, um in Leerlaufzeiten, z. B. in einer Kaffee- oder Raucherpause, genutzt zu werden
· Sie tragen tatsächlich zur Lernaufgabe bei
Anwendungsbereich
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· Für jede Gruppengröße geeignet · Für Anfänger:innen sowie für Fortgeschrittene einsetzbar · Unterstützt Peer to Peer Arbeit |
Ziel
· Selbstständiges Erarbeiten von Inhalten
· Vermittlung der Inhalte durch Peers
Kurzbeschreibung
Inhalte werden nicht frontal präsentiert, sondern Kleingruppen zur Verfügung gestellt. Diese erarbeiten (mit oder ohne Leitfragen) die Inhalte, fassen sie zusammen und stellen sie den anderen vor. Wie diese den anderen möglichst handlungsorientiert vermittelt werden können, kann ebenfalls Teil der Arbeitsaufgabe sein.
Durchführung, Vorgehensweise
Die Lerninhalte werden in kleinere Einheiten aufgeteilt. Jede Arbeitsgruppe erhält einen Teil der Informationen, liest sie, macht sich die Inhalte klar und bereitet diese für den Rest der Gruppe auf. Sie bekommt dafür einen eigenen Breakout-Raum. Die Workshop-Leitung kann die verschiedenen Gruppen beim Arbeiten beobachten und später ein Feedback geben. Sie steht für Fragen und Unterstützungsbedarf zur Verfügung.
(mögliche) Vorteile
· Die Lerninhalte werden in kleinere Einheiten aufgeteilt, die Bearbeitungszeit verkürzt sich dadurch.
· Dies ermöglicht einen schnellen Wechsel der Formate, was bei virtuellen Workshops die Aufmerksamkeit verbessern kann.
· Den Gruppen gelingt es, handlungsorientierte Formen der Wissensvermittlung zu erarbeiten und umzusetzen
(mögliche) Nachteile
· Wenn eine Gruppe ausfällt oder die Inhalte nicht versteht, muss die Workshopleitung kurzfristig einspringen können.
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· Für Gruppen von ca. 25 TN geeignet · Für Anfänger:innen sowie für Fortgeschrittene einsetzbar · Kann synchron und asynchron genutzt werden
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Ziel
· Kollegialer Austausch
· Kleingruppenarbeit
Kurzbeschreibung
Ein Whiteboard mit „Arbeits-Ecken“ wird vorbereitet. Jede Ecke wird einer Arbeitsgruppe zugewiesen. Das Format kann für ein Warm-Up Fragen genauso wie zur Bearbeitung von inhaltlichen Aufgaben genutzt werden. Zu einem späteren Zeitpunkt können die Ecken wie Moderationswände zusammengeschoben und zur Präsentation der Ergebnisse genutzt werden.
Durchführung, Vorgehensweise
Es werden Kleingruppen von 4-5 Personen gebildet. Jede Gruppe erhält eine Fragestellung, zu der sie arbeiten soll und eine entsprechend vorbereitete „Ecke“ auf einem digitalen Whiteboard. Jede Gruppe hat zwischen 15 und 25 min. um die Aufgabe im Breakout- Raum zu bearbeiten. Bei Bedarf kann die Gruppe eine Moderation bestimmen sowie eine Person, die Stichpunkte aufschreibt. Wenn es eine Vorstellung der Ergebnisse im Plenum gibt, sollte bereits am Anfang festgelegt werden, wer diese Aufgabe übernimmt. Im Anschluss können die „Wände“ zusammengeschoben und im Plenum vorgestellt und diskutiert werden.
Variante 1: Die Gruppen gehen am Ende der Arbeitsphase eine Wand weiter. Sie lesen die Ergebnisse der vorherigen Gruppe und ergänzen bei Bedarf mit eigenen Ideen, für die sie „Sticker“ mit einer eigenen Farbe bekommen.
Variante 2: In einer nächsten Phase können die Teilnehmer:innen durch die Ecken „flanieren“ und sich die Ergebnisse der anderen Gruppen wie in einer Galerie anschauen. Im Anschluss kann eine Diskussion im Plenum folgen.
(mögliche) Vorteile
· Kurze Bearbeitungszeiten und schnelle Formatwechsel möglich (je 15-25 min).
· Alle Teilnehmer:innen haben die Möglichkeit ihre Ideen einzubringen.
(mögliche) Nachteile
· Nicht ohne virtuelles Whiteboard umsetzbar
Anwendungsbereich
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· Für jede Gruppengröße geeignet · Strukturiert die Gruppenarbeit |
Ziel
· Rollen und Besonderheiten der virtuellen Kommunikation sichtbar machen
· Sichert die Funktionalität der Gruppenarbeit
· Spiegelt den Gruppenarbeitsprozess an die Gruppe
· Feedback geben wird erlernt und konstruktives Feedback erlebt
o Feedback von Peers wird anders wahrgenommen und kann oft besser aufgenommen werden
o Peers kommen in die Position der Feedback gebenden Person
o Feedback wird empathischer gegeben, da man in beide Positionen kommt
Kurzbeschreibung
Eine Person der Arbeitsgruppe wird am Anfang einer Arbeitsphase zum/ zur Beobachter:in ernannt. Sie diskutiert nicht mit, sondern beobachtet den Arbeitsprozess und gibt der Gruppe am Ende ein konstruktives Feedback.
Durchführung, Vorgehensweise
Die Rolle wird nur für eine Aufgabe vergeben, bei Bedarf wechselt diese Rolle bei der nächsten Gruppenarbeit zu einer anderen Person. Es ist wichtig, dass die beobachtende Person nicht mitdiskutiert und sich auf Notizen für ein konstruktives Feedback konzentriert. Wenn Kleingruppen über mehrere Arbeitsphasen zusammenbleiben, kann die beobachtende Person auch aus einer anderen Gruppe kommen. Es können vorab Leitfragen für die Beobachtung bereitgestellt werden.
(mögliche) Vorteile
· Dominante Redner:innen können ausgebremst werden, indem sie zu Beobachte:innen ernannt werden.
· Die Teilnehmer:innen lernen, wie sie Gruppenprozesse beobachten können und wie sie ein konstruktives Feedback geben
· Die Gruppenmitglieder bekommen ein konstruktives Feedback zu ihrer Arbeitsweise
(mögliche) Nachteile
· Es muss gesondert Zeit für das Feedback eingeplant werden
Anwendungsbereich
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· Für jede Gruppengröße geeignet · Ermöglicht Feedback von allen TN zu bekommen · Erleichtert die Auswertung des Feedbacks |
Ziel
Die Starfish- Methode stellt offene und wertungsfreie Fragen, mit deren Hilfe es im Feedback leichtfällt, eine persönliche Sicht der Dinge darzustellen.
Kurzbeschreibung
In ein Tortendiagramm werden mehrere offene Fragen eingetragen, die von den Teilnehmer:innen beantwortet werden. Die Fragen sind so formuliert, dass sie ein wertschätzendes und konstruktives Feedback ermöglichen und nicht auf die Bewertung der Anderen abzielen.
Durchführung,
Vorgehensweise
Abbildung 3 vgl. www.blog.orbit.de
Fordern Sie die Teilnehmer:innen auf, zu jeder Frage eine Antwort auf eine Karte oder in den Chat usw. zu schreiben, bzw. zu äußern, wenn sie an der Reihe sind. Sichern Sie die Ergebnisse in schriftlicher Form.
Variante: Für größere Gruppen (ab ca. 10 Personen): Anstatt eine Auswertung mit allen im Plenum vorzunehmen, schicken die Teilnehmer:innen eine Nachricht an alle, in der sie die Fragen beantworten.
(mögliche) Vorteile
· Alle Teilnehmer:innen äußern sich zu den gestellten Fragen, auch die schüchternen.
· Die Methode kann auch asynchron und auch bei großen Gruppen angewandt werden.
· Niemand muss jemand anderen persönlich kritisieren oder Angst vor persönlicher Kritik haben
· Die Teilnehmer:innen reflektieren den Workshop
· Die Teilnehmer:innen tauschen sich über den Workshop aus
· Dem Veranstaltungs-Team steht nach dem Workshop eine Liste von Verbesserungsmöglichkeiten zur Verfügung.
(mögliche) Nachteile
· Bei größeren Gruppen ist die Methode in synchroner Form zeitintensiv, wenn alle einzeln sprechen sollen.
[1] Wie auf Grundlage dieser Schritte eine handlungsorientierte Weiterbildung konzipiert werden kann, wird in dem „Intellectual Output 4: Kompetenzbasiertes Rahmen-Curriculum für OrganisatorInnen von Weiterbildung“ des HoWARP-Projekts näher beschrieben. Es kann von der Projekt-Homepage heruntergeladen werden.
[2] Vgl. Höhne, B. & Longmuß, J. (2020) Agil und informell lernen – Bedarfsorientierte Kommunikations- und Kollaborationsmethoden. In: G. Richter (Hrsg.): Lernen in der digitalen Transformation. Wie arbeitsintegriertes Lernen in der betrieblichen Praxis gelingt, S. 134ff.. Stuttgart: Schäffer-Poeschel
[i] Siehe u.a. Engeström, Y. (2014). Activity Theory and Learning at Work. In U. Deinet & C. Reutlinger (Eds.), Tätigkeit - Aneignung - Bildung (pp. 67–96). Springer Fachmedien Wiesbaden. https://doi.org/10.1007/978-3-658-02120-7_3; Herkner, V., & Pahl, J.‑P. (2020). Handlungsorientierung in der Berufsbildung. In R. Arnold, A. Lipsmeier, & M. Rohs (Eds.), Handbuch Berufsbildung (pp. 189–203). Springer Fachmedien Wiesbaden. https://doi.org/10.1007/978-3-658-19312-6_17; Wolf, S. (2003). Lernfeld und Prozessorientierung in der beruflichen Erstausbildung – das Beispiel Mechatroniker [Diplomarbeit, TU Berlin, Berlin]. http://dx.doi.org/10.14279/depositonce-1598, S. 12ff. ; Bünning, F. (2007, August 10). Approaches to Action Learning in Technical and Vocational Education and Training (TVET). http://www.unevoc.unesco.org/fileadmin/user_upload/pubs/ActionLearning.pdf
Methodenhandbuch
für
handlungsorientierte
virtuelle Weiterbildung
Inhalt
Was will dieses Methodenbuch?. 4
Die Grundlagen: Das Prinzip der vollständigen Handlung. 5
Teil A: Planungsschritte für digitale Workshops. 8
1. Vorbereitung der Inhalte. 9
1.2. Datenschutzvereinbarung. 9
1.3. Auswahl und Überprüfung von Technik & Equipment. 9
1.4. Einrichten der virtuellen Räume. 9
1.5. Verschicken von Materialien und Übersicht über technische Anforderungen. 9
1.6. Hilfsangebot bei technischen Problemen. 10
1.7. Aufzeichnung erwünscht?. 10
1.8. Das Moderationsteam braucht einen eigenen Kanal zum zeitgleichen Austausch. 10
1.9. Methodische Gestaltung der virtuellen Räume und Wahl der Formate. 10
1.12. Wer nimmt an dem WS teil und wie werden die Gruppen zusammengesetzt?. 11
2.1. Betreuung von Arbeitsgruppen. 11
2.2. Organisieren von Arbeitsprozessen. 12
2.3. Beratung und Sprechzeiten. 12
1.1. Forum für Fragen, Antworten und Diskussion schaffen. 12
1.2. Dokumente und Aufzeichnungen online stellen. 12
2.1. Feedback organisieren. 12
Teil B: Werkzeuge für virtuelle Workshops. 13
1.1. Videokonferenz-Programm.. 15
1.2. Virtuelles Whiteboard. 16
1.3. Webbasierter Texteditor (Pad). 17
1.1. Selbstvorstellung/ Ich-Marktplatz. 27
1.3. Präsentation/ Impulsvortrag/ interaktive (Ergebnis-) Präsentation. 30
1.7. Gruppenarbeit mit Beobachter:innen. 35
Wie kann betriebliche Weiterbildung handlungsorientiert gestaltet werden? Wie kann sie - statt hauptsächlich aus Vorträgen zu bestehen – unmittelbar kompetentes Handeln einüben? Wie können diese neuen Kompetenzen so erlernt werden, dass sie möglichst direkt im Arbeitsalltag anwendbar sind? Und wie können die entsprechenden Workshops auch noch virtuell durchgeführt werden, wenn Reiseaufwände – und in Zeiten von Covid19 auch Gesundheitsrisiken – minimiert werden sollen?
Diese Fragen waren der Ausgangspunkt des Projekts „HoWARP - Handlungsorientierte Weiterbildung am Arbeitsplatz“ (https://agile-learning.eu/ho-warp/), in dem Expert:innen aus Deutschland, Österreich und den Niederlanden zusammenarbeiten. Antworten finden sich in den dort erarbeiteten Wissensspeichern, Konzepten und resultierenden Pilotanwendungen, die u.a. auf der Projekt-Homepage abgelegt sind.
Diese Konzepte müssen in der Durchführung von Workshops durch passende Werkzeuge und Methoden unterstützt werden. Das ist der Zweck der hier vorliegende Methodensammlung. Sie soll helfen, in der Gestaltung von Weiterbildung gleichzeitig mehrere Perspektiven zu berücksichtigen:
a) Weiterbildung kann und muss, im Gegensatz zur Erstausbildung, aufbauen auf vorhandenen Kompetenzen und Arbeitserfahrungen.
b) Handlungsorientierung: Die Teilnehmer:innen sollen nicht nur Wissen erwerben, sondern Handlungskompetenz im beruflichen Feld aufbauen.
c) Arbeitsplatz: Teilnehmer:innen sollen möglichst nicht aus dem Arbeitskontext herausgenommen werden, sondern an Aufgaben aus der eigenen (gegenwärtigen oder zukünftigen) Praxis lernen. Dies bedeutet eine hohe Sinnhaftigkeit der Inhalte und gleichzeitig geringen Aufwand für den Transfer.
d) Virtuelle Lernformate: Verteiltes, globalisiertes Arbeiten allgemein, Verringerung von Reiseaufwänden wg. Klimanotstand und speziell z.Zt. Covid19 machen virtuelle Formate wichtiger denn je.
Diesem komplexen Feld unterschiedlicher Anforderungen gerecht zu werden ist nicht einfach. Besonders problematisch ist nach unserer Erfahrung, dass bei den Beschränkungen und Zwängen virtueller Weiterbildung viele herkömmliche und gut erprobte Methoden nicht mehr greifen, Teilnehmer:innen zu Akteur:innen zu machen. Deshalb hier diese Handreichung, wie nach den Ergebnissen aus HoWARP und aus weiteren Projekten auch in einer virtuellen Weiterbildung handlungsorientiert gelernt werden kann.
Das „Prinzip der
vollständigen Handlung“ (siehe Abbildung 1) hat sich als didaktische
Strukturierung für handlungsorientiertes Lernen bewährt[i].
Aus diesem etablierten Prinzip heraus lassen sich eine zielführende Rollen- und
Aufgabenverteilung der Beteiligten verstehen und die einzusetzenden Methoden ableiten.
Abbildung 1. Die Schritte der "Vollständigen Handlung" (eigene Darstellung)
Das Prinzip der vollständigen Handlung stellt den Zusammenhang von Lernen und Handeln in den Mittelpunkt. Der Blick wird nicht mehr allein auf die Wissensvermittlung gerichtet, sondern auch auf eine Anwendung des Wissens in arbeitsrelevanten Aufgabenstellungen und bei der Lösung von Problemen. So wird nicht nur die fachliche Relevanz gewährleistet, sondern auch eine nachhaltigere Verankerung des (Fach-) Wissens bei den Lernenden erreicht.
In jedem Schritt sind die Lernenden aktiv, während die Lehrenden unterschiedliche Rollen haben. Die sechs Schritte sind im Einzelnen:
· Informieren: Startpunkt ist in jedem Fall eine Aufgabe aus dem aktuellen oder zukünftigen Arbeitskontext, die vom Lehrenden zur Verfügung gestellt wird. Diese Aufgabe muss von den Teilnehmer:innen vollständig erfasst und aufgenommen werden. In der Regel wird dazu gehören, sich mit neuen fachlichen Inhalten vertraut zu machen. Nach Möglichkeit sollen die Lernenden sich diese Inhalte selbst erarbeiten, anhand von zur Verfügung gestelltem oder selbst recherchierten Material. Damit wird eine intensive Aneignung dieser Inhalte erreicht. Die Inhalte können aber von dem Lehrenden auch in einem Vortrag o.ä. präsentiert werden, z.B. wenn nicht genügend Zeit für eine Phase eigenständigen Lernens zur Verfügung steht. Der Schritt der Aneignung muss dann im Anschluss erfolgen
· Planen: Die Lernenden sollen in diesem Schritt eigenständig Möglichkeiten überlegen und ausarbeiten, wie sie die Aufgaben angehen und bewältigen wollen. Lehrende stehen dabei auf Wunsch beratend zur Seite und können Hinweise geben, sollen den Planungsprozess aber nicht dirigieren.
· Entscheiden: Zum Abschluss der Planung müssen die Lernenden entscheiden, wie sie in ihrem Lernprozess vorgehen wollen. Dies sollte den Lehrenden vorgestellt werden. In der Regel werden diese die Entscheidung zu Kenntnis nehmen und ggf. kommentieren, aber bei sehr problematischen Entscheidungen die Zustimmung auch verweigern müssen, z.B. bei offensichtlicher Aussichtslosigkeit des Plans oder bei einem zu großen Ressourcenverbrauch. Auf jeden Fall muss die Entscheidung grundsätzlich bei den Lernenden liegen, die auch die Verantwortung übernehmen.
· Ausführen: Die Ausführung wird von den Lernenden eigenständig übernommen. Dabei sollten sie möglichst unter Bedingungen (Material, Werkzeug, Arbeitsumgebung) arbeiten, die dem eigenen Arbeitsplatz entsprechen, um den Transfer auf die eigene Arbeit zu erleichtern. Die Lehrenden stehen kontinuierlich oder zu verabredeten Zeitpunkten für Beratung und Unterstützung zur Verfügung, müssen die Verantwortung für die Ausführung aber bei den Lernenden lassen.
· Kontrollieren: Die Ergebnisse der Ausführung werden zunächst durch die Lernenden selbst überprüft: Entspricht das Ergebnis den Anforderungen und ihren Erwartungen? Haben sie erreicht, was die Aufgabe gefordert hat, und ggf. in welchem Umfang? Im Anschluss muss es auch von den Lehrenden eine fachliche Beurteilung geben, inwieweit das Lernziel aus ihrer Sicht erreicht wurde und wo sie noch Lücken bzw. Mängel sehen und wo Nachbesserungsbedarf besteht.
· Auswerten: Zum Ende der Lernphase sollen unbedingt die Erfahrungen mit dem Vorgehen ausgewertet werden: Hat das Informieren ausgereicht? Wurde ausreichend und zielführend geplant? Hat sich die Entscheidung als tragfähig erwiesen? Was hätte in der Ausführung besser gemacht werden können? Was könnte beim nächsten Mal anders gemacht werden? Diese Auswertung sollte von den Lernenden selbst durchgeführt werden ggf. angeleitet. Die Rolle des Lehrenden entspricht dabei ehesten einem Coach. Dabei stellt der Lehrende seine Beobachtungen während der vergangenen Lernphase zur Verfügung und schlägt Strategien für zukünftiges Vorgehen vor. Diese Reflexion am Ende sollte neben dem Lernprozess der Teilnehmer:innen auch die Gestaltung und Durchführung des Workshops selbst zum Thema machen.[1]
Dieses Prinzip der vollständigen Handlung sollte den fachlichen Kern einer handlungsorientierten Weiterbildung strukturieren. Für einen Workshop (d.h. eine kompakte, aktivierende Lehrveranstaltung mit einer definierten Gruppe) heißt dies, dass die Teilnehmer:innen alle Schritte mindestens einmal durchlaufen müssen. Gleichzeitig hat ein Workshop eine eigene Ablauf-Struktur: Vom „Aufwärmen“ der Teilnehmer:innen zu Beginn über einen sinnvollen Wechsel von Input und Eigenarbeit und aktivierende Elemente nach ermüdenden Phasen bis zur Planung von Pausen und Erholung. Einzelne Methoden können dabei gleichzeitig einen oder verschiedene Schritte der „Vollständigen Handlung“ unterstützen und die Dynamik eines Workshops beeinflussen. Die „Breakout-Räume“ einer Konferenz-Software etwa können sowohl in der Startphase genutzt werden, damit Teilnehmer:innen sich untereinander besser kennenlernen, als auch um in Kleingruppen Aufgaben zu bearbeiten oder am Ende eine Reflexion vorzubereiten.
Um nicht für jeden Moment eines Workshops alle möglicherweise hilfreichen Methoden aufzulisten, hat dieses Handbuch die folgende Struktur bekommen:
A) Die Planungsschritte für einen digitalen Workshop: worauf sollte geachtet werden, was brauche ich zur Vorbereitung etc.
B) Die Werkzeuge, die für virtuelle Workshops eingesetzt werden können,
C) Eine Methodensammlung im engeren Sinne, die dabei helfen soll, die einzelnen Phasen eines Workshops wie die Schritte der vollständigen Handlung für die Teilnehmer:innen interessant, abwechslungsreich und aktivierend zu gestalten.
Wie wünschen viel Spaß und Entdeckerfreude!
Das HoWARP-Team
Übersicht
|
Vor dem Workshop |
Während des Workshops |
Nach dem Workshop |
Gruppenbildung |
|
Vorbereitung der Inhalte 1. Netiquette 2. Datenschutzvereinbarung 3. Auswahl und Überprüfung von Technik & Equipment 4.
Einrichten der
virtuellen Räume 5. Hilfsangebot bei technischen Problemen 6.
Aufzeichnung
erwünscht? 7. Methodische Gestaltung der virtuellen Räume und Wahl der Formate 8. Ablaufplan 9. E-Moderation 10. Wer nimmt an dem WS teil und wie werden die Gruppen zusammengesetzt? |
Organisatorisches 1. Tempo/ Format alle 25 min ändern (nach 15 min sinkt die Aufmerksamkeit bereits) 2. Nach 50-55 min Pause 3. Nach max. 3 Std lange Pause 4. Zeitmanagement Inhalt 5. Betreuung von Arbeitsgruppen 6. Organisieren von Arbeitsprozessen 7. Beratung und Sprechzeiten
|
Nachbereitung 1. Forum für Fragen, Antworten und Diskussion schaffen 2. Dokumente/ Aufzeichnungen online stellen 3. Feedback Format organisieren 4. Fragen beantworten 5. Feedback auswerten 6. Reflektion zwischen den Verantwortlichen 7. Format eventuell anpassen
|
Das Soziale muss organisiert werden! (informeller Austausch, kollaborative Lern-& Arbeitsatmosphäre) 1. Vor und nach den Seminarzeiten den Raum geöffnet halten 2. Gruppenmessenger/ Chat organisieren 3. Kennenlernformate anbieten 4. Virtueller Pausenraum 5. Blog 6.
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In visuellen Veranstaltungen sind am Anfang Regeln der Kommunikation zu vereinbaren. Diese betreffen vor allem den Umgang mit den Daten der anderen, Vereinbarungen zu Sichtbarkeit und Anonymität, sowie Vereinbarungen zur Form von Redebeiträgen und Fragen.
Wenn Sie den Workshop aufnehmen möchten, sowie zur Absicherung der eigenen Daten, sollte vor Beginn des Workshops von allen Teilnehmer:innen eine Datenschutzvereinbarung unterschrieben werden.
Die Auswahl der genutzten Technik sollte sowohl den Anforderungen der Workshop-Veranstalter:innen als auch den technischen Bedingungen bei den Teilnehmer:innen entsprechen. Es ist daher zu überlegen, welche Anwendungen zur Durchführung benötigt werden, welches Know-How dafür zur Verfügung steht und ob alle über eine stabile Internetverbindung verfügen. Sollten neue Tools genutzt werden, machen Sie sich Gedanken darüber, wie Sie sich und die Teilnehmer:innen möglichst vor dem Workshop damit vertraut machen können. Vor Beginn des Workshops sollten alle Geräte und Programme auf ihre Funktionalität überprüft werden. Vor allem eine sehr gute Ton-Übertragung sowie eine stabile Internetverbindung sind eine unabdingbare Mindestvoraussetzung. Eine Person sollte während des Workshops für den einwandfreien Ablauf der Technik zuständig sein, denn anfallenden Probleme können nicht nebenbei von den Lehrenden gelöst werden.
Nehmen Sie sich Zeit dafür, die virtuellen Räume, in denen Sie mit den Teilnehmer:innen arbeiten wollen, gut vorzubereiten. Wie viele Räume benötigen Sie? Richten Sie die für die Gruppenarbeit nötigen Anwendungen (z.B. Padlets, Whiteboards, usw.) ein. Bereiten Sie entsprechende Dokumente mit den Arbeitsaufgaben vor. Überlegen Sie, wie die in den Räumen erarbeiteten Ergebnisse gesichert werden sollen.
Damit sich die Teilnehmer:innen gut auf den Workshop vorbereiten können, benötigen sie von Ihnen rechtzeitig die entsprechenden Links, Passwörter und Arbeitsaufgaben sowie eine Übersicht über die technischen Anforderungen. Es kann sinnvoll sein, eine Onlineplattform einzurichten, in der alle Informationen und Materialien gebündelt zur Verfügung gestellt werden können.
Wenn es Ihnen möglich ist am Tag selbst oder auch schon im Vorfeld technischen Support anzubieten, sollten Sie solch ein Zusatzangebot erwägen. Es gibt fast immer Teilnehmer:innen, die mit den technischen Anforderungen oder mit den verwendeten Anwendungen Schwierigkeiten haben.
Wenn Sie die Veranstaltung aufzeichnen möchten, tun Sie das über einen gesonderten Rechner und verlassen Sie sich nicht auf die Aufnahme-Funktionen der Tools. Eine Person sollte den Workshop über für den einwandfreien Ablauf der Technik zuständig sein, denn anfallenden Probleme können schlecht während eines Workshops von den Lehrenden gelöst werden. Denken Sie daran, die Aufnahme im Rahmen der Datenschutzvereinbarung oder auf einem gesonderten Formular von allen Teilnehmer:innen schriftlich genehmigen zu lassen.
Richten Sie für sich, d.h. die Lehrenden und Moderator:innen, einen eigenen Messenger- oder Chat-Channel ein, auf dem Sie parallel zum Workshop kommunizieren können. Sorgen Sie dafür, dass dieser getrennt von der Workshop-Software funktioniert, um Fehlpostings an die gesamte Gruppe auszuschließen.
Bei der Gestaltung von Workshops im virtuellen Raum ist das Einrichten der Breakout-Räume nicht nur technisch eine Herausforderung. Der Ablauf im Einzelnen und die entsprechende Ausgestaltung der virtuellen Räume sollten gründlich vorbereitet werden. Welche Methoden für welche Formate im virtuellen Raum geeignet sind, führen wir in Teil C: "Methodensammlung“ aus.
Machen Sie sich einen genauen Ablaufplan für ihren Workshop und notieren Sie sich für jede Einheit möglichst detailliert, welche technischen und organisatorischen Aspekte dabei berücksichtigt werden müssen und welche Unterstützung Sie benötigen. Improvisieren ist bei virtuellen Veranstaltungen um einiges schwieriger als bei Präsenzveranstaltungen.
Der Moderation kommt im virtuellen Raum eine noch wichtigere Rolle zu. Es sollte vorher klar definiert sein, wie Fragen kommunizieret werden können und wie Funktionen wie Chat und Meldesysteme zu nutzen sind.
Stellen Sie sicher, dass Sie rechtzeitig wissen, welche und wie viele Personen an Ihrer Veranstaltung teilnehmen, da dies sowohl Einfluss auf technische Entscheidungen wie auch auf die Wahl der Methoden hat. Überlegen Sie, wie Sie die Zusammensetzung der Gruppe gestalten möchten und wie intensiv Sie die Arbeit in den Gruppen anleiten oder begleiten wollen. In heterogenen Gruppen gibt es ein breiteres Spektrum an Erfahrungen und Vorkenntnissen, homogene Gruppen mit ähnlichen Erfahrungen erleichtern dagegen vielleicht das Finden einer Fragestellung, bei der die Teilnehmer:innen gut an ihren Arbeitsalltag anknüpfen können, usw.
Für einen virtuellen Workshop gilt es, einige grundlegende Besonderheiten der Kommunikation hervorzuheben:
Ø Sie ist sequenziell / nie ganz simultan
Ø Sie ist verzögert
Ø Alle Teilnehmer:innen sind sich ihrer selbst „hyper“bewusst
Während eines virtuellen Workshops sind einige grundlegende Faktoren zu beachten. Da die Aufmerksamkeitsspanne im virtuellen Raum kürzer ist, gelten hier andere Regeln für das Zeitmanagement. Sie sollten keine Einheiten planen, die länger als 3 Stunden sind, danach brauchen Sie eine lange Pause (z.B. Mittagspause) oder asynchrones selbstständiges Arbeiten. Innerhalb dieser Zeitspanne sollte alle 50-55 eine Pause von mind. 5 Minuten eingeplant werden. Innerhalb einer Lerneinheit sollten Sie nach max. 25 Minuten das Format wechseln, z.B. von Plenum zu Gruppenarbeit, da im virtuellen Raum bereits nach 15 min die Aufmerksamkeitsspanne zu sinken beginnt. Wir empfehlen, den Workshop vorher zeitlich genau zu planen. Eine Vorlage für solch einen Zeitmanagement-Plan finden Sie im Anhang.
Arbeitsgruppen im virtuellen Breakout-Raum können von Ihnen angeleitet oder besucht werden. Je nachdem, wie intensiv Sie die Gruppen begleiten wollen, benötigen Sie mehr oder weniger Personen für die Moderation. So können Sie selbst durch die virtuellen Räume „gehen“ und die Gruppen besuchen oder jeder Gruppe eine eigene Moderation an die Seite stellen.
Für die Arbeit in Gruppen stehen Ihnen auch im virtuellen Raum eine Vielzahl von Methoden zur Verfügung, wir stellen einige davon in Teil C: "Methodensammlung“ vor. Entscheiden Sie sich je nach Gruppengröße, Zusammensetzung und Arbeitsziel für die passenden Methoden und überlegen Sie, welche der Anwendungen aus Teil B: "Werkzeuge für virtuelle Workshops“ Sie dafür benötigen.
Stellen Sie sicher, dass Sie für Einzelgespräche und Beratung zur Verfügung stehen. Am besten Sie kommunizieren eine feste Struktur am Anfang des Workshops. Sie müssen, vor allem im eigenen Interesse, nicht ständig erreichbar sein. Kommunizieren Sie feste Sprechzeiten und legen Sie fest, wie die Teilnehmer:innen sich dafür anmelden können. Darüber hinaus können Sie am Anfang und am Ende der Einheiten in einem extra Breakout-Raum oder im großen Raum für alle noch für Fragen zur Verfügung stehen.
Die Nachbereitung und das Feedback sind ein fundamentaler Bestandteil agilen und handlungsorientierten Lernens und Lehrens. Es ist daher unerlässlich, Formate für Fragen und Diskussion in der Gruppe sowie mit den Lehrenden bereit zu stellen. Messengerdienste kommen dafür ebenso in Frage wie Foren auf der Lernplattform oder zusätzliche Angebote für Online-Meetings außerhalb der regulären Workshop-Zeiten. Wenn zwischen zwei Workshop-Einheiten asynchron allein oder in Kleingruppen gearbeitet werden soll, sind die entsprechenden Tools und Arbeitsmaterialien bereit zu stellen.
Für handlungsorientiertes Lernen spielen selbständiges Lernen und Selbstregulierung eine wichtige Rolle. Lernmaterialien, Aufnahmen, Zusatztexte, usw. sollten daher einfach und jederzeit zugänglich gemacht werden, idealerweise auf einer für den Kurs angelegten Lernplattform. Stellen Sie sicher, dass alle Teilnehmer:innen Zugang zu den Materialien haben und Aufgaben klar definiert und sicher kommuniziert werden.
Machen Sie sich über das Feedback gesondert Gedanken. Mit welchem Format bekommen die Teilnehmer:innen von Ihnen und Sie von den Teilnehmer:innen Feedback? Methoden zum Thema Feedback finden Sie in Teil C: "Methodensammlung“.
Nehmen Sie sich die Zeit das Feedback auszuwerten. Was wird beibehalten, was kann verbessert werden? Machen Sie innerhalb des Teams ebenfalls eine Feedback Runde zu dem Workshop und gleichen Sie die Ergebnisse mit dem Feedback der Teilnehmer:innen ab. Am Ende des Prozesses kann das Format für die nächste Einheit oder den nächsten Workshop anhand der Ergebnisse weiterentwickelt werden.
Bei virtuellen Workshops muss die Gruppenbildung stärker aktiv unterstützt werden um informellen Austausch sowie eine kollaborative Lern- und Arbeitsatmosphäre zu ermöglichen. Die Teilnehmer:innen können sich nicht vor dem Workshop und in den Pausen bei Kaffee und Snacks kennenlernen. Ein Gruppengefühl und damit auch eine gute Arbeitsatmosphäre muss daher von Ihnen gefördert werden. Folgende Maßnahmen können dabei helfen:
· Vor und nach den Seminarzeiten den virtuellen Raum geöffnet halten und je nach genutztem Tool zusätzliche Meetingräume bereitstellen.
· Gruppenmessenger organisieren: Legen Sie eine Gruppe bei einem Messengerdienst ihrer Wahl an und laden Sie die Teilnehmer:innen bereits vor dem Workshop dazu ein.
· Kennenlernformate anbieten: Sie können bereits vor, aber auch während des Workshops Kennenlernformate anbieten. Das können z.B. gemeinsame Kaffeepausen oder eine virtuelle Abendveranstaltung, zusätzliche Diskussionen, virtuelle Ausstellungen oder abendliche gemeinsame Filmangebote zu einem passenden Thema sein.
· Virtueller Pausenraum: bieten Sie während des gesamten Workshops einen ständig geöffneten Pausenraum an. Eventuell nutzen Sie eine Anwendung, die es den Teilnehmer:innen erlaubt, selbst Breakout-Räume zu öffnen, wenn sie in kleineren Gruppen miteinander sprechen möchten.
· Steckbriefe/ Vorstellungsvideos: Bitten Sie die Teilnehmer:innen vorher um Informationen und stellen Sie diese in einer virtuellen Ausstellung zur Verfügung. Eine Anregung dazu finden Sie in der Methodensammlung unter „Selbstvorstellung/ Ich-Marktplatz“.
Für das Gelingen eines virtuellen Workshops werden verschiedene Anwendungen und Formate benötigt. Die Anwendungen sind heutzutage vielfältig, das Internet ist voll von kommerziellen und von frei verfügbaren Angeboten. Es werden im Folgenden jedoch keine konkreten Anbieter empfohlen. Vielmehr sollen die möglichen Tools und Formate in ihren Grundfunktionen und Anwendungsgebieten vorgestellt werden. Das soll eine fundierte Einschätzung der Bedarfe ermöglichen und die Entscheidung für das zu dem jeweiligen Workshop passende Werkzeug erleichtern.
Zusätzlich zu einer kurzen Beschreibung, Empfehlungen zur Umsetzung und den wichtigsten Vor- und Nachteilen der Werkzeuge finden Sie im Folgenden Hinweise auf
· mögliche Anwendungsgebiete,
· die Schritte der „Vollständigen Handlung“, in denen sie besonders hilfreich sein können,
· eine empfohlene Anzahl an Teilnehmer:innen sowie auf
· die Einsetzbarkeit bei guter und schlechter Internetverbindung.
Anwendungsbereich
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· Geeignet für Gruppen bis zu 100 TN · Gute Internetverbindung erforderlich |
Kurzbeschreibung
Alle Anwendung am Markt bieten einen virtuellen Konferenzraum für die große Gruppe. Es können wahlweise alle Teilnehmer:innen oder nur die sprechende Person zu sehen sein. Zusätzlich empfiehlt sich für handlungsorientierte Formate auch die Möglichkeit von Breakout-Rooms, in denen Kleingruppenarbeit stattfinden kann. Es gibt verschiedene Konzepte auf dem Markt, sie unterscheiden sich vor allem darin, was zusätzlich zum Konferenzraum an „Räumen“ geboten wird und ob die Teilnehmer:innen selbstständig die Räume wechseln oder sogar eröffnen können. Diese Räume sind nötig, sobald in Kleingruppen gearbeitet werden soll.
Durchführung, Vorgehensweise
Der Link zum Konferenzraum muss den Teilnehmer:innen rechtzeitig per Mail oder Messenger zugeschickt werden. Es empfiehlt sich, rechtzeitig auf die spezifischen technischen Voraussetzungen zur Nutzung der Software hinzuweisen. Wenn Sie die Veranstaltung hosten, benötigen Sie eine stabile Internetverbindung mit großer Bandbreite, je mehr Teilnehmer:innen Sie haben, desto mehr Datenvolumen müssen Sie hosten.
(Mögliche) Vorteile
· Die Teilnehmer:innen sehen sich und die Sprechenden
· Ermöglicht das Zeigen von Präsentationen und das Teilen von weiteren Inhalten mit allen
· Ermöglicht Arbeit in Kleingruppen
· Ermöglicht Gruppendiskussionen
(Mögliche) Nachteile
· Stabile Internetverbindung benötigt
· Technische Ausrüstung benötigt
· Eventuelle Einblicke in die Privatsphäre der Teilnehmer:innen (siehe auch Kapitel 1 Vorbereitung der Inhalte)
|
· Geeignet für Gruppen jeder Größe · vor und während der Weiterbildung, · Nutzbar für Aufgaben zwischen zwei Workshop-Terminen
|
Kurzbeschreibung
Ein virtuelles Whiteboard kann von allen Teilnehmer:innen gleichzeitig genutzt werden. Es eignet sich, um Informationen zur Verfügung zu stellen und als Moderationswand um Inhalte gemeinsam festzuhalten und anderen zugänglich zu machen. Am Markt sind z.B. Miro, Mural und Conceptboard, usw .
Durchführung, Vorgehensweise
Stellen
Sie den Link zum Whiteboard rechtzeitig allen Beteiligten zur Verfügung.
Stellen Sie möglichst sicher, dass sich alle Beteiligten im Vorfeld mit dem
Board vertraut machen, z.B. in Form von Steckbriefen oder anderen kleinen
Aufgaben, die vor Beginn der Veranstaltung im Whiteboard zu erbringen
sind.
(mögliche) Vorteile
· Ermöglicht kollaboratives Arbeiten an einem Dokument
· Ermöglicht Sammeln von Fragen und Ideen in der Gruppe (virtuelle Moderationswand)
· Ermöglicht thematische Felder, in denen auch Daten und weiterführende Links zur Verfügung gestellt werden können
· Das Whiteboard wird zu einem zentralen „Ort“ des gemeinsamen Austauschs von Gedanken und Informationen
·
Die
Beteiligten nutzen dieses Instrument und finden sich in den benötigten
Funktionen zurecht
(mögliche) Nachteile
· Erfordert technisches Know-How
·
Kann
die Beteiligten am Anfang überfordern
Anwendungsbereich
|
· Geeignet für Gruppen jeder Größe · vor und während der Weiterbildung, · Nutzbar für Aufgaben zwischen zwei Workshop-Terminen
|
Kurzbeschreibung
Das Pad bietet die Möglichkeit, bei geringer Bandbreite der Internetverbindung mit mehreren Teilnehmer:innen gleichzeitig in einem Dokument zu schreiben. Alle Änderungen werden sofort bei allen sichtbar. Es eignet sich ebenfalls um währen einer Konferenzveranstaltung Fragen und Anmerkungen festzuhalten, die zu einem späteren Zeitpunkt bearbeitet werden sollen. Es bietet ähnliche Funktionen wie ein Schreibprogramm und macht in der Regel die einzelnen Nutzer:innen durch unterschiedliche Schriftfarben deutlich.
Durchführung, Vorgehensweise
Je nachdem welche Funktionen Sie benötigen entscheiden Sie sich für einen Anbieter und legen auf dessen Webseite ein Online basiertes Pad im Internet an. Anschließend versenden Sie den Link an alle Teilnehmer:innen. Alternativ kann das Pad auch direkt auf einer Lernplattform eingebunden und dort von allen genutzt werden.
(mögliche) Vorteile
· Einfache Handhabung, da die Funktionen sehr ähnlich wie bei gängigen Schreibprogrammen sind
· Wenig Internetbandbreite nötig
· Ermöglicht gemeinsames Arbeiten an einem Text
· Arbeitsergebnisse werden festgehalten
· Die Gruppe erarbeitet gemeinsam ein Dokument
(mögliche) Nachteile
· Das Pad hat in der Basisversion meist nicht viel mehr Funktionen als ein Schreibprogramm. Inzwischen gibt es jedoch auch Versionen mit mehr Zusatzfunktionen, diese können jedoch Kosten verursachen.
Anwendungsbereich
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· Für die selbstständige Erarbeitung von Inhalten · Unterstützen selbstgesteuertes Lernen · Geeignet als Arbeitsaufgaben zwischen zwei Sitzungen oder zur selbstständigen Erarbeitung spezifischer Fragestellungen
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Short description (Kurzbeschreibung)
Lernkarten sind Selbstlernmaterialien, die das selbstgesteuerte Lernen und die Lernenden bei der Bearbeitung von Arbeitsaufgaben unterstützen. Sie sind nach Anlässen aus dem Arbeitskontext (Trigger) sortiert und bieten eine schnelle Übersicht über die möglichen Transferergebnisse für den eigenen Arbeitskontext (Outcomes). In jeder Lernkarte wird eine konkrete Transferaufgabe für den eigenen Arbeitskontext eingebunden, die es den Lernenden erlaubt, neues Wissen direkt einzusetzen. Die Transferaufgabe kann zudem mit Akzeptanzkriterien belegt werden, die es der fachlichen Begleitung ermöglichen, nach der Bearbeitung eine Entscheidung über die Qualität der Lösung zu treffen und den Lernenden damit konstruktives Feedback zu geben. Die eigentlichen Inhalte, Beispiele und Impulse dienen dazu, bei der Anwendung der Transferaufgabe auf den eigenen Kontext Hilfestellung zu geben und sind in der Regel kurz, möglichst anwendungsbezogen und verweisen auf weiterführende Informationen und Methoden. [2]
Eine Auswahl verschiedener Lernkarten zu unterschiedlichen Themenfeldern kann unter einer CC-BY-SA Lizenz auf der folgenden Seite gefunden und weiterverwendet werden: https://academy.agile-learning.eu.
Durchführung, Vorgehensweise
Wählen Sie Lernkarten aus, die zu Ihrem Projekt passen oder erstellen Sie entsprechende Lernkarten für Ihr Vorhaben.
Für die Lernkarten hat sich folgende Struktur bewährt:
· Benennen Sie den Anwendungsbereich (z.B. "Moderation einer Arbeitsgruppe")
· Geben Sie Beispiele für mögliche Lernerfolge (z.B. "Kann Zeitplan für ein Arbeitstreffen erstellen") die mit der Lernkarte erreicht werden können,
· Erläutern Sie die relevanten Inhalte
· Stellen Sie Aufgaben, bei denen die Inhalte angewendet werden sollen.
Diese Aufgaben sollten so formuliert sein, dass die Bearbeitung der Lernkarten zur Bearbeitung der Arbeitsaufgabe beiträgt, z.B. „Erstelle eine Liste der Materialien, die für die Umsetzung deines Projektes benötigt werden”. So kann die Bearbeitung der Lernkarte in die Arbeit der (Lern-)Gruppe eingebracht werden.
Die Lernkarten werden den Teilnehmer:innen zur Verfügung gestellt und/ oder als Lernaufgaben zugeteilt.
(mögliche) Vorteile
· schnelle Orientierung über den Inhalt und die möglichen Ergebnisse nach der Beschäftigung mit dem Material,
· Bearbeitung in einem überschaubaren Zeitrahmen (ca. 30 Minuten)
· handlungsorientiert, um die konkrete Erprobung einer Methode oder einer Lösung direkt im eigenen Arbeitskontext zu ermöglichen.
(possible) disadvantages (mögliche Nachteile)
· Aufwand für die Erstellung
Anwendungsbereich
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· Für jede Gruppengröße geeignet · Kann als Gruppenchat für alle Teilnehmer:innen eingerichtet werden. In diesem Fall dient er der Gruppenkommunikation vor, während und nach dem Workshop. · Kann außerdem als parallele Kommunikationsform zwischen den Organisator:innen, Lehrenden und Moderator:innen eingesetzt werden.
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Kurzbeschreibung
Internetbasierte App, in der Einzelpersonen und Gruppen miteinander kommunizieren und Daten austauschen können. Der Messengerdienst kann als Gruppenchat für alle Teilnehmer:innen eingerichtet werden. In diesem Fall dient er der Gruppenkommunikation vor, während und nach dem Workshop. Er kann außerdem als parallele Kommunikationsform zwischen den Organisator:innen, Lehrenden und Moderator:innen dienen.
Durchführung, Vorgehensweise
Eine datenschutzkonforme App wird allen Beteiligten kommuniziert, diese installieren sie auf ihren Endgeräten. Der Messenger kann vor, während und nach der Veranstaltung genutzt werden um die Teilnehmer:innen miteinander zu vernetzen und/ oder um eine separate Austauschmöglichkeit für das Veranstaltungsteam zu bieten.
(mögliche) Vorteile
· Vernetzung der Beteiligten untereinander
· Schaffung eines Gruppengefühls
· Durch klare Gruppen werden Fehlpostings vermieden
(mögliche) Nachteile
·
Beteiligte,
die kein entsprechendes Endgerät besitzen oder aus anderen Gründen die App
nicht nutzen wollen, werden ausgeschlossen
Anwendungsbereich
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· Für Feedback in größeren Gruppen empfohlen · Erfordert eine Ausstattung mit entsprechenden Endgeräten bei den Teilnehmer:innen (Smartphone oder Tablet)
|
|
Feedback Instrument, das mit
Smartphone nutzbar ist, die Meinung der Teilnehmer:innen abfragt und in einer einfachen Grafik
wiedergibt. Entsprechende Apps können in vielfältigen Varianten kostenlos
heruntergeladen werden.
Durchführung, Vorgehensweise
Die Teilnehmer:innen benötigen eigene Endgeräte oder Sie stellen selbst welche zur Verfügung. Endgeräte zur Verfügung zu stellen hat den Vorteil, dass die nötigen Apps bereits vorinstalliert sind.
Außerdem werden ein Beamer und nach
Möglichkeit W-Lan benötigt. Im Vorfeld oder direkt im Verlauf können Sie
verschieden Frageformate vorgeben, die Teilnehmer:innen antworten mit den Endgeräten. Möglich sind:
· Abstimmungen/ Multiple-Choice: Stimmen Sie jetzt für A, B oder C
(mögliche) Vorteile
· Meinungen und Stimmungen der Gruppe können repräsentativ abgefragt und gleichzeitig visualisiert werden
· Auch schüchterne Teilnehmer:innen äußern ihre Meinung
· Schnelle Abfrage von Meinungen/ Wissen
· Sie haben am Ende einen guten Überblick über die Meinung der Teilnehmer:innen
· Sie sehen sofort, wie viele Teilnehmer:innen sich beteiligt haben
(mögliche) Nachteile
· Verzögerungen durch technische Probleme
· Es werden App-fähige Endgeräte benötigt
· Abgabe von Kontrolle, da Sie die gezeigten Ergebnisse erst mit den anderen sehen
Anwendungsbereich
· Während der Weiterbildung
· Arbeit mit allen Teilnehmer:innen gleichzeitig
Kurzbeschreibung
Alle treffen sich mit den Lehrenden in einem virtuellen Raum.
Durchführung, Vorgehensweise
Für Präsentationen und Gespräche im großen Plenum wird ein „Konferenzraum“ benötigt. Je nach Gruppengröße und weiteren Anforderungen muss aus einer Vielzahl von Anwendungen ausgewählt werden. Der virtuelle Konferenzraum sollte, wenn irgend möglich, von mindestens zwei Personen betreut werden, eine:r Sprecher:in / Moderation sowie einer Person zur technischen Unterstützung im Hintergrund. Eine Arbeitsphase im digitalen Raum sollte nicht länger als 50-55 min dauern, nach 20-25 min sollte das Format gewechselt werden, um die Aufmerksamkeitspanne zu erhalten.
(mögliche) Vorteile
· Es kann mit allen gemeinsam gearbeitet werden.
(mögliche) Nachteile
· Videokonferenzen mit vielen Teilnehmer:innen benötigen eine stabile Internetverbindung
· Je nach Programm ist die Nutzung mit Kosten verbunden
Erfolgsfaktoren
· Passendes Programm auswählen für das jeweilige Ziel, Gruppengröße, Internetverbindung
· Kompatibilität des Programms mit weiteren genutzten Anwendungen
Anwendungsbereich
· Während der Weiterbildung
· Teilnehmer:innen arbeiten in Kleingruppen
Kurzbeschreibung
Breakout-Räume sind virtuelle Räume, in denen die Teilnehmer:innen in Kleingruppen arbeiten können. Sie sind meist an den großen Konferenzraum angeschlossen und werden vom Veranstaltungsteam erstellt.
Durchführung, Vorgehensweise
Für die Arbeit in Kleingruppen erstellen das Veranstaltungsteam eine entsprechende Anzahl an Breakout-Räumen. Je nach Arbeitsaufgabe werden diese mit einer Uhr, einer Anwendung zum gemeinsamen Arbeiten und zur Ergebnissicherung sowie einem Whiteboard mit der Fragestellung und eventuell nötigen weiteren Informationen ausgestattet. Es ist sowohl möglich, den Gruppen Räume zuzuweisen, wie auch Räumen unterschiedliche Themen zuzuordnen und die Teilnehmer:innen selbst entscheiden zu lassen, welchen Raum sie „betreten“ möchten.
(mögliche) Vorteile
· Arbeit in Kleingruppen ist virtuell möglich
· Breakout-Räume können beliebig ausgestattet werden
(mögliche) Nachteile
· Weniger Möglichkeiten, als in Präsenz von einer Gruppe zur anderen zu gehen
· Bei Unterbrechungen der Internetverbindung starten Teilnehmer:innen bei neuer Verbindung wieder im großen Meetingraum und müssen neu den Breakout-Räumen zugewiesen werden
Anwendungsbereich
Kann während einer virtuellen Konferenz als parallele Kommunikationsform genutzt werden.
Kurzbeschreibung
Die meisten virtuellen Räume bieten eine Chat-Funktion an. Damit können die Teilnehmer:innen untereinander und die Moderation an alle oder an ausgewählte Teilnehmer:innen Nachrichten schreiben.
Durchführung, Vorgehensweise
Der Chat kann für alle freigegeben werden und z.B. als Medium zum Stellen von Fragen genutzt werden. Wird der Chat in dieser Form in das Konzept eingebunden, sollte er von einer anderen Person als dem/ der Lehrenden betreut werden, denn dies kann nicht gut parallel zum Vortrag geleistet werden.
Der Chat kann gespeichert und als Ergänzung zum Protokoll genutzt werden.
(mögliche) Vorteile
· Kann gespeichert werden
· Links und weiterführende Informationen können parallel zur Verfügung gestellt werden
· Feedback Möglichkeit der Zuhörenden
(mögliche) Nachteile)
· Eine weitere Person wird zur Moderation des Chats benötigt
Im Folgenden werden verschiede Methoden für die Arbeit in virtuellen Workshops vorgestellt. Auch hier gibt es, neben einer kurzen Beschreibung, Empfehlungen zur Umsetzung und den wichtigsten Vor- und Nachteilen, wiederum Hinweise auf
· mögliche Anwendungsgebiete,
· die Schritte der „Vollständigen Handlung“, in denen sie besonders hilfreich sein können,
· ggf. eine empfohlene Anzahl an TeilnehmerInnen sowie auf
· die Einsetzbarkeit bei guter und schlechter Internetverbindung.
Anwendungsbereich
Im Vorlauf zum Workshop
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· Für Gruppen bis zu 12 TN, danach können Teilnehmer:innen nur noch einen Teil der anderen zur Kenntnis nehmen, z.B. die Mitglieder der eigenen Kleingruppe · Kennenlernformat für den Einstieg in den Workshop |
Ziel
· Schafft das Bewusstsein, dass die Einzelnen im Workshop aktiv sein sollen und sich einbringen können
· Aktive Rolle im Workshop entwickeln, Verantwortung übernehmen
· Selbstständiges Aneignen der Anwendung/ des Werkzeugs, das im Workshop genutzt wird
· Teilnehmer:innen stellen sich vor der Gruppe und den Lehrenden vor und machen sich für diese sichtbar
· Teilnehmer:innen haben die Möglichkeit, die anderen und die Lehrenden kennenzulernen
Kurzbeschreibung
Es wird vorab ein virtuelles Whiteboard eingerichtet mit Fragen zur Person, die allgemein und/oder persönlich sein können (z.B. Name, Ausbildung, warum bin ich hier? Was ist mein Lieblingsessen/mein Traumberuf? Meine Vorerfahrungen mit dem Thema). Auf der Moderationswand können die Antworten auf die Fragen in Form von Steckbriefen oder in einer Matrix zur Verfügung gestellt werden.
Durchführung, Vorgehensweise
Die Teilnehmer:innen beantworten die Fragen auf „Klebezetteln“, ordnen sie an und orientieren sich dabei an den Vorgaben der Lehrenden. Das kann in Form von Clustern, Themenecken, Matrix, usw. geschehen. Zur besseren Unterscheidung, welche Antwort von wem kommt, kann jeder/jedem eine Farbe zugeteilt werden. Die Selbstdarstellungen können um ein Foto oder ein kurzes Video ergänzt werden.
Option 1: Zu Beginn des Workshops stellen die Teilnehmer:innen nicht sich selbst, sondern eine:n andere:n anhand der Steckbriefe vor.
Option 2: Gemeinsames Beantworten der Fragen als Workshopeinstieg
(mögliche) Vorteile
· Die Teilnehmer:innen beschäftigen sich bereits im Vorfeld mit der Weiterbildung.
· Technische Probleme werden schon im Vorfeld sichtbar.
· Kommunikation untereinander schon vor Beginn unterstützt die Gruppenbildung.
(mögliche) Nachteile
· Aufwendiger Vorlauf für TeilnehmerInnen und für Lehrende
· Wenn sich viele TeilnehmerInnen nicht beteiligen, kann es den Start schwieriger machen.
Erfolgsfaktoren
· Das digitale Board muss ausreichend lange vorher zur Verfügung stehen.
· Teilnehmer:innen müssen rechtzeitig vorher bekannt sein.
Anwendungsbereich
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· Für Gruppen bis zu 30 TN · Kennenlernformat für den Einstieg in den Workshop |
Ziel
· Gruppen Warm-Up
Kurzbeschreibung
Alle schalten ihre Kamera aus. Die Moderation stellt Fragen und wer sie mit ja beantworten kann, stellt die Kamera an.
Durchführung, Vorgehensweise
Überlegen Sie sich Fragen, die die Teilnehmer:nnen miteinander bekannt machen. Die Fragen sollten bei einem ersten Kennenlernen nicht zu persönlich sein. Auch Fragen mit Bezug zu dem Workshopthema können sinnvoll sein.
(mögliche) Vorteile
· Auflockerung der Atmosphäre
· Aktivierung der Teilnehmer:innen , alle sind beteiligt
· Die erste Aufregung hat sich gelegt und alle sind auf das Seminar fokussiert
· Die Teilnehmer:innen haben sich ein wenig kennengelernt und können einfacher in die Gruppenphasen starten
(mögliche) Nachteile
· keine
Anwendungsbereich
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· Für jede Gruppengröße geeignet · Kann mit verschiedenen Anwendungen kombiniert werden (Präsentationsfolien, Videos, Whiteboard,…)
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Ziel
· Inhalte werden zur Verfügung gestellt
· Aufgaben werden vorgestellt und erläutert
· Ergebnisse werden präsentiert
Kurzbeschreibung
Im virtuellen Konferenzraum werden allen Teilnehmer:innen gleichzeitig Inhalte präsentiert. Alle können über einen geteilten Bildschirm die Präsentation verfolgen und hören dem/ der Vortragenden zu. Im Anschluss können Fragen gesammelt und besprochen werden.
Durchführung, Vorgehensweise
Eine Präsentation im virtuellen Raum sollte nicht länger als 15- 20 min dauern. Es ist darauf zu achten, dass gezeigte Folien wenig Text enthalten und der Inhalt, wenn möglich, mit Bildern verknüpft wird. Der/die Sprechende sollte in einem kleinen Bild sichtbar sein. Legen Sie vorher fest, wie mit Fragen umgegangen werden soll. Möglichkeiten sind: in den Chat schreiben, in ein Etherpad/ Padlet eintragen, im Anschluss im Plenum oder in Kleingruppen diskutieren.
Variante: Präsentation aufnehmen und im Vorfeld zur Verfügung stellen. Synchron werden dann gleich Fragen beantwortet und die Inhalte diskutiert.
(mögliche) Vorteile
· Videos und aufgenommene Präsentationen ermöglichen asynchrones Arbeiten. Bei wenig Zeit können im Plenum direkt die entstandenen Fragen besprochen werden.
· Präsentationen in Echtzeit sind lebendiger und Lernende wie Lehrende kommen in einen direkten Kontakt. Es wird sichergestellt, dass alle die Inhalte hören, um danach damit arbeiten zu können.
(mögliche) Nachteile
· Bei Vorträgen sinkt die Aufmerksamkeit schneller
Erfolgsfaktoren
· Stabile Internetverbindung für eine Videokonferenz erforderlich
· „lebendig“ gestaltete Präsentationen
Anwendungsbereich
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· Für jede Gruppengröße geeignet · Für Anfänger:innen sowie für Fortgeschrittene einsetzbar |
Ziel
· Microlearning ermöglicht Selbststeuerung / Selbstorganisation durch den Lernenden; Möglichkeit zu wählen, was und wann gelernt werden soll (learning on demand) Gibt die Verantwortung für das Lernen an den Lernenden.
· Lernende erhalten gezielte Informationen
· Schafft die Möglichkeit, diese asynchron zur Kenntnis zu nehmen und zu bearbeiten
Kurzbeschreibung
Microlearning ist eine Möglichkeit, Lehrmaterial in kleinen Häppchen anzubieten. Eine Lerneinheit - auch Nugget genannt - nimmt in der Regel weniger als 5 Minuten Zeit in Anspruch, oft zwischen zwei und fünf Minuten. Sie besteht aus relativ kleinen Lerneinheiten und kurzfristigen Lernaktivitäten. Das Format ist unterschiedlich: Artikelzusammenfassungen, Infografiken, Folien, Quiz, Umfragen, Videos, Links oder Bilder. Es dient einem bestimmten Lernziel und wird oft über Handy, Tablet oder soziale Medien angeboten - und kann am Arbeitsplatz, z. B. während der Arbeitszeit, eingesetzt werden.
Durchführung, Vorgehensweise
Die kleinen Lerneinheiten werden von Fachexperten in abwechslungsreichen Formaten entwickelt und programmiert, um das Interesse der Lernenden wach zu halten. Sie können zu Beginn eines Kurses oder zu dem Zeitpunkt der Arbeit zugänglich gemacht werden, an dem sie tatsächlich benötigt werden. Sie können zum Bestandteil der Arbeit gemacht werden oder ein zusätzlicher "Bonustrack" sein.
(mögliche) Vorteile
· Einfach und kostengünstig zu produzieren/aktualisieren
· kurze Entwicklungszyklen
· Hohe Wirkung (just-in-time)
· Persönlich und sozial
· Geringer Zeitaufwand für die Teilnehmer (positive Erfolgserlebnisse und schnelle Ergebnisse)
(mögliche) Nachteile
· Weniger geeignet für komplexe Lernkonzepte oder für die Bearbeitung von langfristigen Zielen. Es kann zu fragmentierten Online-Lernerfahrungen führen, bei denen die Teilnehmer den Überblick verlieren.
· Es ist schwierig, Microlearning präzise mit dem vorhandenen Wissen der Teilnehmer:innen zu verknüpfen oder sie ausreichend zu ermutigen, neue Ideen, z. B. durch Reflexion, mit Erfahrungen und vorhandenem Wissen zu verbinden.
Erfolgsfaktoren
· Die Lerneinheiten sind attraktiv genug, um in Leerlaufzeiten, z. B. in einer Kaffee- oder Raucherpause, genutzt zu werden
· Sie tragen tatsächlich zur Lernaufgabe bei
Anwendungsbereich
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· Für jede Gruppengröße geeignet · Für Anfänger:innen sowie für Fortgeschrittene einsetzbar · Unterstützt Peer to Peer Arbeit |
Ziel
· Selbstständiges Erarbeiten von Inhalten
· Vermittlung der Inhalte durch Peers
Kurzbeschreibung
Inhalte werden nicht frontal präsentiert, sondern Kleingruppen zur Verfügung gestellt. Diese erarbeiten (mit oder ohne Leitfragen) die Inhalte, fassen sie zusammen und stellen sie den anderen vor. Wie diese den anderen möglichst handlungsorientiert vermittelt werden können, kann ebenfalls Teil der Arbeitsaufgabe sein.
Durchführung, Vorgehensweise
Die Lerninhalte werden in kleinere Einheiten aufgeteilt. Jede Arbeitsgruppe erhält einen Teil der Informationen, liest sie, macht sich die Inhalte klar und bereitet diese für den Rest der Gruppe auf. Sie bekommt dafür einen eigenen Breakout-Raum. Die Workshop-Leitung kann die verschiedenen Gruppen beim Arbeiten beobachten und später ein Feedback geben. Sie steht für Fragen und Unterstützungsbedarf zur Verfügung.
(mögliche) Vorteile
· Die Lerninhalte werden in kleinere Einheiten aufgeteilt, die Bearbeitungszeit verkürzt sich dadurch.
· Dies ermöglicht einen schnellen Wechsel der Formate, was bei virtuellen Workshops die Aufmerksamkeit verbessern kann.
· Den Gruppen gelingt es, handlungsorientierte Formen der Wissensvermittlung zu erarbeiten und umzusetzen
(mögliche) Nachteile
· Wenn eine Gruppe ausfällt oder die Inhalte nicht versteht, muss die Workshopleitung kurzfristig einspringen können.
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· Für Gruppen von ca. 25 TN geeignet · Für Anfänger:innen sowie für Fortgeschrittene einsetzbar · Kann synchron und asynchron genutzt werden
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Ziel
· Kollegialer Austausch
· Kleingruppenarbeit
Kurzbeschreibung
Ein Whiteboard mit „Arbeits-Ecken“ wird vorbereitet. Jede Ecke wird einer Arbeitsgruppe zugewiesen. Das Format kann für ein Warm-Up Fragen genauso wie zur Bearbeitung von inhaltlichen Aufgaben genutzt werden. Zu einem späteren Zeitpunkt können die Ecken wie Moderationswände zusammengeschoben und zur Präsentation der Ergebnisse genutzt werden.
Durchführung, Vorgehensweise
Es werden Kleingruppen von 4-5 Personen gebildet. Jede Gruppe erhält eine Fragestellung, zu der sie arbeiten soll und eine entsprechend vorbereitete „Ecke“ auf einem digitalen Whiteboard. Jede Gruppe hat zwischen 15 und 25 min. um die Aufgabe im Breakout- Raum zu bearbeiten. Bei Bedarf kann die Gruppe eine Moderation bestimmen sowie eine Person, die Stichpunkte aufschreibt. Wenn es eine Vorstellung der Ergebnisse im Plenum gibt, sollte bereits am Anfang festgelegt werden, wer diese Aufgabe übernimmt. Im Anschluss können die „Wände“ zusammengeschoben und im Plenum vorgestellt und diskutiert werden.
Variante 1: Die Gruppen gehen am Ende der Arbeitsphase eine Wand weiter. Sie lesen die Ergebnisse der vorherigen Gruppe und ergänzen bei Bedarf mit eigenen Ideen, für die sie „Sticker“ mit einer eigenen Farbe bekommen.
Variante 2: In einer nächsten Phase können die Teilnehmer:innen durch die Ecken „flanieren“ und sich die Ergebnisse der anderen Gruppen wie in einer Galerie anschauen. Im Anschluss kann eine Diskussion im Plenum folgen.
(mögliche) Vorteile
· Kurze Bearbeitungszeiten und schnelle Formatwechsel möglich (je 15-25 min).
· Alle Teilnehmer:innen haben die Möglichkeit ihre Ideen einzubringen.
(mögliche) Nachteile
· Nicht ohne virtuelles Whiteboard umsetzbar
Anwendungsbereich
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· Für jede Gruppengröße geeignet · Strukturiert die Gruppenarbeit |
Ziel
· Rollen und Besonderheiten der virtuellen Kommunikation sichtbar machen
· Sichert die Funktionalität der Gruppenarbeit
· Spiegelt den Gruppenarbeitsprozess an die Gruppe
· Feedback geben wird erlernt und konstruktives Feedback erlebt
o Feedback von Peers wird anders wahrgenommen und kann oft besser aufgenommen werden
o Peers kommen in die Position der Feedback gebenden Person
o Feedback wird empathischer gegeben, da man in beide Positionen kommt
Kurzbeschreibung
Eine Person der Arbeitsgruppe wird am Anfang einer Arbeitsphase zum/ zur Beobachter:in ernannt. Sie diskutiert nicht mit, sondern beobachtet den Arbeitsprozess und gibt der Gruppe am Ende ein konstruktives Feedback.
Durchführung, Vorgehensweise
Die Rolle wird nur für eine Aufgabe vergeben, bei Bedarf wechselt diese Rolle bei der nächsten Gruppenarbeit zu einer anderen Person. Es ist wichtig, dass die beobachtende Person nicht mitdiskutiert und sich auf Notizen für ein konstruktives Feedback konzentriert. Wenn Kleingruppen über mehrere Arbeitsphasen zusammenbleiben, kann die beobachtende Person auch aus einer anderen Gruppe kommen. Es können vorab Leitfragen für die Beobachtung bereitgestellt werden.
(mögliche) Vorteile
· Dominante Redner:innen können ausgebremst werden, indem sie zu Beobachte:innen ernannt werden.
· Die Teilnehmer:innen lernen, wie sie Gruppenprozesse beobachten können und wie sie ein konstruktives Feedback geben
· Die Gruppenmitglieder bekommen ein konstruktives Feedback zu ihrer Arbeitsweise
(mögliche) Nachteile
· Es muss gesondert Zeit für das Feedback eingeplant werden
Anwendungsbereich
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· Für jede Gruppengröße geeignet · Ermöglicht Feedback von allen TN zu bekommen · Erleichtert die Auswertung des Feedbacks |
Ziel
Die Starfish- Methode stellt offene und wertungsfreie Fragen, mit deren Hilfe es im Feedback leichtfällt, eine persönliche Sicht der Dinge darzustellen.
Kurzbeschreibung
In ein Tortendiagramm werden mehrere offene Fragen eingetragen, die von den Teilnehmer:innen beantwortet werden. Die Fragen sind so formuliert, dass sie ein wertschätzendes und konstruktives Feedback ermöglichen und nicht auf die Bewertung der Anderen abzielen.
Durchführung,
Vorgehensweise
Abbildung 3 vgl. www.blog.orbit.de
Fordern Sie die Teilnehmer:innen auf, zu jeder Frage eine Antwort auf eine Karte oder in den Chat usw. zu schreiben, bzw. zu äußern, wenn sie an der Reihe sind. Sichern Sie die Ergebnisse in schriftlicher Form.
Variante: Für größere Gruppen (ab ca. 10 Personen): Anstatt eine Auswertung mit allen im Plenum vorzunehmen, schicken die Teilnehmer:innen eine Nachricht an alle, in der sie die Fragen beantworten.
(mögliche) Vorteile
· Alle Teilnehmer:innen äußern sich zu den gestellten Fragen, auch die schüchternen.
· Die Methode kann auch asynchron und auch bei großen Gruppen angewandt werden.
· Niemand muss jemand anderen persönlich kritisieren oder Angst vor persönlicher Kritik haben
· Die Teilnehmer:innen reflektieren den Workshop
· Die Teilnehmer:innen tauschen sich über den Workshop aus
· Dem Veranstaltungs-Team steht nach dem Workshop eine Liste von Verbesserungsmöglichkeiten zur Verfügung.
(mögliche) Nachteile
· Bei größeren Gruppen ist die Methode in synchroner Form zeitintensiv, wenn alle einzeln sprechen sollen.
[1] Wie auf Grundlage dieser Schritte eine handlungsorientierte Weiterbildung konzipiert werden kann, wird in dem „Intellectual Output 4: Kompetenzbasiertes Rahmen-Curriculum für OrganisatorInnen von Weiterbildung“ des HoWARP-Projekts näher beschrieben. Es kann von der Projekt-Homepage heruntergeladen werden.
[2] Vgl. Höhne, B. & Longmuß, J. (2020) Agil und informell lernen – Bedarfsorientierte Kommunikations- und Kollaborationsmethoden. In: G. Richter (Hrsg.): Lernen in der digitalen Transformation. Wie arbeitsintegriertes Lernen in der betrieblichen Praxis gelingt, S. 134ff.. Stuttgart: Schäffer-Poeschel
[i] Siehe u.a. Engeström, Y. (2014). Activity Theory and Learning at Work. In U. Deinet & C. Reutlinger (Eds.), Tätigkeit - Aneignung - Bildung (pp. 67–96). Springer Fachmedien Wiesbaden. https://doi.org/10.1007/978-3-658-02120-7_3; Herkner, V., & Pahl, J.‑P. (2020). Handlungsorientierung in der Berufsbildung. In R. Arnold, A. Lipsmeier, & M. Rohs (Eds.), Handbuch Berufsbildung (pp. 189–203). Springer Fachmedien Wiesbaden. https://doi.org/10.1007/978-3-658-19312-6_17; Wolf, S. (2003). Lernfeld und Prozessorientierung in der beruflichen Erstausbildung – das Beispiel Mechatroniker [Diplomarbeit, TU Berlin, Berlin]. http://dx.doi.org/10.14279/depositonce-1598, S. 12ff. ; Bünning, F. (2007, August 10). Approaches to Action Learning in Technical and Vocational Education and Training (TVET). http://www.unevoc.unesco.org/fileadmin/user_upload/pubs/ActionLearning.pdf